© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 13/24 / 22. März 2024

Meldungen

„Streßtest von noch nicht absehbarer Dimension“

MÜNCHEN. Während die Wohnungsnot steigt, durchläuft der Büroimmobilienmarkt „einen Streßtest von noch nicht absehbarer Dimension“. Das zeigt eine aktuelle Studie des Ifo-Instituts in deutschen Großstädten und deren Umland (Ifo Schnelldienst 3/24). „Die Umsätze auf dem Vermietungsmarkt sind auf das Niveau der Corona-Krise gefallen, begleitet von einem Anstieg der Leerstandsquote, und eine schnelle Erholung zeichnet sich derzeit nicht ab.“ Ursache sei vor allem die Rezession („herausforderndes wirtschaftliches Umfeld“) sowie die Etablierung von ortsunabhängigen und „strukturiert hybriden“ Arbeitsmodellen in den meisten „Bürobranchen“. Da nur 15 Prozent der Mietverträge jährlich erneuert werden, stehe der Bürovermietungsmarkt vor einer „rollierenden Krise“, während der Investmentmarkt die niedrigere Nachfrage schneller einpreisen werde. Der Anteil von Untervermietungen steige. So entstehe „ein erhebliches Risiko für Investoren und Banken mit umfangreichen Portfolios im gewerblichen Immobilienbereich“. Gefährlich sei die Lage für Büroinvestoren mit einem hohen Anteil an Fremdkapital. Derzeit arbeitet etwa ein Drittel der 45,9 Millionen Beschäftigten in Büros. (fis)

 www.ifo.de





China nutzt die Schwäche Rußlands ökonomisch aus

BERLIN. Das russische Bruttoinlandsprodukt (BIP) stieg 2023 um 3,6 Prozent – im ersten Jahr des Ukrainekriegs war das BIP laut Rosstat um 1,2 Prozent eingebrochen. Der frühere BND-Vize Rüdiger von Fritsch sieht Rußland dennoch als ökonomischen Verlierer: Wladimir Putin „führt sein Land in eine Kriegswirtschaft. Und er hat sein Land abhängig gemacht von China“, erklärte der 70jährige Historiker im Handelsblatt. Peking nutze die Schwäche Moskaus für sich ökonomisch aus. „Die Einnahmen aus Öl- und Gasexporten haben vor dem Krieg bis zu 50 Prozent der russischen Staatseinnahmen betragen, sie liegen jetzt bei 28 Prozent“, erläuterte der frühere deutsche Botschafter in Moskau. Die deutsche Abhängigkeit von russischem Erdgas habe allerdings nicht Putin herbeigeführt: „Wir wollten halt alle die Energiewende, und zwar ohne Kohle und Nuklearenergie.“ (fis)

 berlinglobaladvisors.com/news





Zahl der Woche 

Von 21.900 auf 16.800 ist im Januar die Zahl der Wohnungsbaugenehmigungen gesunken – das waren 23,5 Prozent oder 5.100 weniger als im Januar 2023. Im Vergleich zu 2022 sank die Zahl der Baugenehmigungen für Wohnungen sogar um 43,4 Prozent oder 12.900. Die Zahl der Genehmigungen für Einfamilienhäuser ging im Januar um 2.100 auf 2.800 zurück (-42,7 Prozent). Bei den Zweifamilienhäusern sank die Genehmigungszahl um 19,6 Prozent auf 1.100 (-260). In Mehrfamilienhäusern verringerte sich die Zahl der genehmigten Wohnungen ebenfalls: um 27,7 Prozent auf 13.500 Wohnungen. Quelle: Statistisches Bundesamt