© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 12/24 / 15. März 2024

Blick in die Medien
„Die Deutschen“
Boris T. Kaiser

Beim jungen Publikum erfreut sich gerade ein ungewöhnlicher Podcast großer Beliebtheit. Das seit 2020 bestehende Format trägt den Titel „Die Deutschen“ und wurde von dem Comedian Nizar Akremi und dem Straßenumfrage-Youtuber Shayan Garcia ins Leben gerufenen. Mit mehr als 130.000 Abonnenten auf YouTube und durchschnittlich über 1,7 Millionen Zuhörern und Zuschauern auf den großen Audio- und Videoportalen gehört die Sendung zu den erfolgreichsten Podcasts Deutschlands. Die beiden deutschen Staatsbürger mit Migrationshintergrund sprechen darin über „toxische Maskulinität“, die Abschiebepläne der AfD, die Frage, ob der Rapper und Modedesigner Kanye West seinen Verstand verloren hat – und alles was die Leute heute noch so interessiert.

Was zunächst klingt wie eine weitere Show, in der sich linksgrüne biodeutsche Studenten ihr positives Bild über Einwanderer und ihre Vorurteile über ihre rassistischen deutschen Landsleute bestätigen lassen, ist bei genauerem Hinhören das genaue Gegenteil. Auch oder vielleicht gerade weil die beiden Protagonisten keinen Hehl daraus machen, daß sie mit „Die Deutschen“ nicht wirklich sich selbst meinen.

Die woke Medienblase bekommt wenig Verständnis, dafür aber Realtalk aus der Ausländer-Community.

Akremi und Garcia fühlen sich als Ausländer und reden genauso, wie man in ihrer Community eben redet. Ihre Thesen zum Gendern, Diversity in Filmen und der Rollenverteilung zwischen Mann und Frau sind genauso unwoke wie ihr Auftreten gegenüber Gästen, wie der „Militanten Veganerin“, die bei ihrem Auftritt für ihre radikale Haltung von den beiden Moderatoren einfach nur gnadenlos ausgelacht wird. In ihren Gesprächen – ob sie diese untereinander führen oder mit Gästen wie Mario Barth, Carsten Stahl oder Deutschrap-Größen von Bushido über Cashmo bis zu dem zum Abou-Chaker-Clan gehörenden Ali Bumaye – zeigen die zwei Podcaster wenig Verständnis für ihre Kollegen aus der linkswoken Medienbubble. Dafür aber um so mehr für AfD-Wähler, deutsche Patrioten und alle Bundesbürger, die keine Lust mehr auf kriminelle „Flüchtlinge“ haben. Die Anhänger der „One-World-Ideologie“ dürften beim Anhören dieses Podcasts also wenig Bestätigung erfahren, dafür aber einmal ganz ungefiltert die volle Dröhnung Realität auf die Ohren bekommen.