© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 12/24 / 15. März 2024

Zeitschriftenkritik: Tumult
„Mehr Populismus wagen“
Werner Olles

Der dumme Satz „Mit Rechten spricht man nicht“, wobei jegliche Kritik am gendergerechten, wärmepumpenökologischen, und multikulturellen Establishment als „rechts“ denunziert werde, exkommuniziere große Teile des Volkes aus der „Gemeinschaft der Demokraten“, schreibt Tumult-Chefredakteur Carsten Germis im Vorwort zur Frühjahrsausgabe 2024. Die „Schmerzensschreie des Populismus“ werden als Wiederkehr des „ewigen Nazis“ denunziert und unbequeme Stimmen zu „Feinden der Demokratie“ erklärt. Während die Zwangsgebührensender von den Herrschenden zur eigenen Propaganda ausgebaut, gegnerische Medien eingeschüchtert und die Verwaltungen politisiert werden, schüre das um seine Macht fürchtende Parteienkartell Angst. Tatsächlich seien die regierungsamtlichen Verschwörungsmythen vom „rechten Umsturz“ oder der nahen „Klimakatastrophe“ so plump und durchsichtig, daß die in ihrer Berliner Blase gefangene polit-mediale Klasse selbst „wie ein von Angst getriebenes Panikorchester“ wirke. Germis’ Fazit: „Wir werden 2024 mehr Populismus wagen müssen.“

Der Philosoph und Religionswissenschaftler Daniele Dell’Agli beschreibt in seinem Essay „Abschied von der Menschenrechtsreligion – Schwächen und Mißbrauch einer Utopie“ die Konstruktionsfehler der Menschenrechtskonventionen seit ihrer völkerrechtlich unverbindlichen Proklamationen 1948 als „letzten schalen Triumph des Anthropozentrismus“. So dürfe man die Genfer Flüchtlingskonvention und die nationalstaatlichen Asylrechtsverfahren getrost als „Derivate der Menschenrechtserklärung“ bezeichnen. Für das Menschenrecht auf Bewegungsfreiheit bedeute dies: Je mehr Menschen, desto weniger Freiheiten. Die Mißachtung dieses Naturgesetzes habe bereits den ökologisch katastrophalen Massentourismus hervorgebracht, und schließlich eine Massenmigration, die auf immer heftigeren Widerstand seitens der Aufnahmegesellschaften stoße. Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge stelle ausdrücklich fest, daß das Individualrecht auf Asyl nicht für Wirtschafts-, Klima- und Bürgerkriegsflüchtlinge gelte: „Hier muß ein Grundrecht wieder dem Buchstaben nach ausgelegt werden und nicht im Sinn einer maximalistischen Utopie, die realpolitisch zum Mißbrauch einlädt.“

Weitere Beiträge befassen sich mit Themen wie „Rückkehr des Großraums, Rückkehr der Strategie?“ (Till Kinzel), „Deutsche Strategien im Blindflug“ (Markus C. Kerber), „Der Islam als Gefährdung Europas“ (Alfred Schlicht) und „Die Meisterin des Bluffs – Wie Annalena Baerbock Feminismus und Außenpolitik simuliert und gerade dafür gefeiert wird“ (Norbert Müller).

Kontakt: Tumult. Vierteljahreszeitschrift für Konsensstörung, herausgegeben von Frank Böckelmann. Das Einzelheft kostet 12 Euro, ein Jahresabo 43 Euro: bestellen@t-online.de

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