© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 12/24 / 15. März 2024

Das grüne Muster des Nicht-selber-Denkens
Geistig-kulturell amerikanisiert

Auch mit Blick auf sichtbar gewordene, einem Zivilisationsbruch gleichkommende Spätfolgen der „Kulturrevolution von 1968“ ist unbestreitbar, daß, wie es der eher bürgerlich-liberale Schriftsteller Max Frisch formulierte, „die Linke“ damals einen „kühnen Anspruch an die Intelligenz und die Moralität der Menschen“ stellte. Denn „Links ist eine Anstrengung. Lebenslänglich.“ Solchem Pathos aus dem Geist der Aufklärung war ein spezifisch deutscher Fundamentalismus immanent, der sich in Karl Marx’ 11. Feuerbach-These über die Pflicht der Philosophen, die Welt zu verändern, genauso wie noch in Jürgen Habermas’ kosmopolitischer Definition von Demokratie aussprach, die erst wahr werde, wenn die „Selbstbestimmung der Menschheit“ wirklich sei. Wie der ehemalige Fondsmanager Norbert Müller am Beispiel Annalena Baerbock, der „Meisterin des Bluffs“, demonstriert,  verbindet links-grüne „Progressive“ von heute kein Faden mehr mit dieser eigenständigen Tradition politischer Theorie und Praxis. Denn das woke Milieu sei „geistig-kulturell völlig amerikanisiert“. Jede Zuckung der US-Leitkultur werde nachgeahmt, von LGBTQIA+ über Postkolonialismus bis zur täglichen Angst vor Donald Trumps Wiederwahl. Kein Wunder, daß die Plagiatorin Baerbock „eigene Kopfarbeit simulieren“ mußte, die „ein Muster des Nicht-selber-Denkens“ erkennen ließ. Um so leichter falle es ihr und Robert Habeck, sich nicht für deutsche, sondern für Interessen der USA und der globalistischen Milliardärseliten zu engagieren, deren Bevollmächtigte sie im Auswärtigen Amt und im Bundeswirtschaftsministerium in Schlüsselpositionen hievten (Tumult, 1/2024). (dg)  www.tumult-magazine.net