Bayer: Monsanto-Kauf war strategischer Schachzug
LEVERKUSEN. Der Bayer-Umsatz ist von 50,7 auf 47,6 Milliarden Euro gesunken, aus dem Nettogewinn von 4,1 Milliarden Euro wurde 2023 ein Verlust von 2,9 Milliarden Euro, und der Aktienkurs fiel seit 2015 von 137 auf unter 30 Euro. Vorstandschef Bill Anderson sieht weitere Probleme: „Erstens hat Bayer hohe Schulden, knapp 35 Milliarden Euro, und muß viel Geld für Zinsen und Tilgung ausgeben. Zweitens gibt es Rechtsstreitigkeiten in Amerika“, erläuterte der Bayer-Chef in der FAZ mit Blick auf die Glyphosatklagen (JF 33/23). „Drittens läuft demnächst der Patentschutz für einige unserer wichtigsten Medikamente ab. Und viertens leisten wir uns eine Bürokratie mit bis zu zwölf Hierarchieebenen zwischen den Beschäftigten und dem Vorstand.“ Seit 2019 mußten 13 Milliarden Euro wegen des Monsanto-Pestizids an die „US-Klageindustrie“ gezahlt werden. Der zweitgrößte Chemiekonzern Deutschlands werde nun „schauen, was wir außerhalb der Gerichtssäle erreichen können“, so Anderson. Dennoch sei die 2018 unter seinem Vorgänger Werner Baumann erfolgte Monsanto-Übernahme für 66 Milliarden Dollar ein „brillanter strategischer Schachzug“ gewesen, der Bayer zu einem „führenden Anbieter von Pflanzenschutzmitteln, Saatgut und digitaler Landwirtschaft“ gemacht habe. (fis)
www.bayer.com/de/investoren
Waffenexporte: USA legen enorm zu, Rußland verliert
STOCKHOLM. Die USA haben zwischen 2019 und 2023 Waffen in 107 Länder geliefert. Der Anteil an den weltweiten Waffenexporten stieg damit von 34 auf 42 Prozent. „Die USA haben ihre globale Rolle als Waffenlieferant – ein wichtiger Aspekt ihrer Außenpolitik – ausgebaut und mehr Waffen in mehr Länder exportiert als je zuvor“, erklärte Mathew George vom Stockholmer Institut für Internationale Friedensforschung (Sipri) bei der Vorstellung der „Arms Transfers Database 2023“. Gleichzeitig stammten 55 Prozent der Waffenimporte der europäischen Staaten aus den USA – in den Jahren 2014 bis 2018 waren es nur 35 Prozent gewesen. Die russischen Waffenexporte haben sich wegen des Ukrainekriegs hingegen mehr als halbiert, der weltweite Exportanteil fiel von 21 auf elf Prozent. 2019 wurden noch russische Waffen in 31 Staaten exportiert, 2023 waren es nur noch zwölf. Die Hauptabnehmer blieben dabei Indien, China und Ägypten. Die größten Waffenlieferanten der Ukraine waren 2023 die USA (39 Prozent), Deutschland (14 Prozent) und Polen (13 Prozent). (fis)
www.sipri.org/node/6821
Zahl der Woche
Nur 1.563 Bürogebäude wurden 2022 in Deutschland neu gebaut. Das waren 13,6 Prozent weniger als im Vor-Corona-Jahr 2019 (1.810) und 46 Prozent weniger als 2002 (2.897). 1995 wurden noch 3.883 Bürogebäude neu gebaut. Die veranschlagten Kosten pro Kubikmeter umbauten Raumes lagen 2022 im Schnitt bei 346 Euro. 2019 waren es 325 Euro und 2002 nur 240 Euro.
Quelle: Statistisches Bundesamt