© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 12/24 / 15. März 2024

Wahlerfolg der Rechten in Portugal
Wind des Wandels
Curd-Torsten Weick

Die Brüsseler Platzhirsche fürchten um ihre Macht. Drei Monate vor der EU-Wahl machen sie gegen Rechts mobil. Es bestehe kein Zweifel daran, was auf dem Spiel stehe, erklärte EVP-Spitzenkandidatin Ursula von der Leyen. „Unser friedliches und geeintes Europa wird wie nie zuvor von Populisten, Nationalisten und Demagogen in Frage gestellt“, mahnte sie mit Blick auf die AfD oder den Rassemblement National: „Sie wollen unsere Werte mit Füßen treten und unser Europa zerstören.“ Spaniens Ministerpräsident Pedro Sánchez schlug in die gleiche Kerbe: „Die Seele Europas ist in Gefahr.“ 

Doch die Warnungen und Mahnungen scherten viele Portugiesen nicht. Unzufrieden mit den jahrzehntelangen „korrupten“ mal schwarzen, mal roten Regierungen sagten sie: „Chega – Es reicht“. Die Chega-Partei unter der Führung von André Ventura ist jetzt dritte politische Kraft im Land – sowie Zünglein an der Waage bei der Regierungsbildung. 

Während van der Leyen und Sánchez nun pikiert aus der Wäsche schauen, feiern die Chega-Partner deren Erfolg. „Patrioten machen sich auf den Weg, um die Freiheit und Souveränität der Nationen zu verteidigen“, erklärte aus Spanien der Vox-Chef Santiago Abascal. Auch Lega-Chef Matteo Salvini beglückwünschte seinen Freund und Verbündeten Ventura für dessen außergewöhnlichen Erfolg im Kampf „Einer gegen alle“ und unterstrich: „Der Wind des Wandels weht stark in ganz Europa und wartet auf den 9. Juni.“