© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 11/24 / 08 März 2024

Meldungen

Helmholtz-Zentrum: „Die Dürre hat sich aufgelöst“

LEIPZIG. Der dritte Monitoringbericht der Bundesregierung zur „Deutschen Anpassungsstrategie an den Klimawandel“ (DAS) vom November 2023 beklagte noch „starke regionale Dürren“. Deutschland habe seit 2000 „2,5 Kubikkilometer Wasser pro Jahr“, also „in etwa die Menge des Bodensees“ verloren und gehöre damit „zu den Regionen mit dem höchsten Wasserverlust weltweit“. Nach den regenreichen Herbst- und Wintermonaten gibt nun das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) Entwarnung: „Die Dürre hat sich aufgelöst, das ist deutschlandweit eigentlich kein Problem mehr“, erklärte der Leiter des UFZ-Dürremonitors, Andreas Marx, vorige Woche bei einer Pressekonferenz in Leipzig. Der Wassermangel habe 2018 begonnen, und eine „Dürresituation über mehrere Jahre hat es in der Intensität seit 1867 nicht mehr gegeben“, erläuterte Marx. 2023 habe die Niederschlagsmenge sogar um 40 Prozent über dem langjährigen Mittel gelegen. Warnungen vor einem neuen Dürrejahr seien Lobbyismus, weil „man selbst im April nicht sagen kann, wie der Sommer wird“. Auch der Dürremonitor habe Schwächen. So habe eine Meßstation in Hannover-Langenhagen die Niederschlagsmenge systematisch zu niedrig erfaßt und so fälschlich eine Dürre angezeigt, so Marx. (fis)

 www.ufz.de/index.php?de=37937




„Wie positioniert sich CDU-Chef Merz beim Klima?“

ESSEN. Die Klimaunion (KU) von CDU und CSU fordert in ihren Leitsätzen „das brachiale Herunterfahren der weltweiten Emissionen“, um die „Klimakrise noch aufzuhalten“. Und auf der Jahresversammlung „KUngress 2024“ unter dem Motto „Wärme, Strom und Wasserstoff – wie gelingt die Transformation?“ wurde dieser Kurs bekräftigt: „Die Union ist bei der Klimapolitik noch nicht da, wo sie bei der Bundestagswahl 2025 sein muß“, kritisierte der CDU-Bundestagsabgeordnete und KU-Chef Thomas Heilmann am Samstag in der Essener Zeche Zollverein. Die KU-Mitgründerin Wiebke Winter habe zwar als Bundesvorstandsmitglied dafür gesorgt, daß die „Klimaneutralität 2045“ ins CDU-Grundsatzprogramm komme, aber „wie stark wird sich Friedrich Merz beim Klimaschutz positionieren?“, fragte Heilmann. Der NRW-Spitzenkandidat für die Europawahl, Peter Liese, verlangte „Wirtschaft und Klimaschutz zusammenzudenken“. (fis)

 klimaunion.de/kungress-2024




Zahl der Wölfe in Österreich 2023 erneut angestiegen

WIEN. In Österreich ist die Zahl der erfaßten Wölfe vergangenes Jahr auf 96 gestiegen. Darunter befänden sich 18 Welpen, die sich auf sechs Rudel in Kärnten, Niederösterreich und Osttirol verteilten. Das teilte das Österreichzentrum Bär, Wolf, Luchs unter Berufung auf Daten der Bundesländer und des Wiener Forschungsinstituts für Wildtierkunde und Ökologie mit. 2022 seien 79 Wölfe gezählt worden. Die Mehrzahl der Wölfe sei aus dem Ausland zugewandert. „Wölfe sind hochmobile Tiere“, erklärte Albin Blaschka vom Österreichzentrum. „Im zweiten Lebensjahr verlassen die Jungen das elterliche Rudel und überwinden weite Strecken, um ein geeignetes Gebiet und einen eigenen Partner zu finden.“ (fis)

 baer-wolf-luchs.at/verbreitungskarten



Erkenntnis

„Ich kenne zig Beispiele, die den Preisauftrieb bei den Baukosten illustrieren: Sie haben Schallschutzfenster bekommen, es ist deutlich stiller in der Wohnung, plötzlich hören Sie aber den Aufzug. Der muß dann wiederum schallgedämmt werden. Solche Spiralen vermeintlicher Verbesserungen machen Schule und werden zu neuen Bauvorschriften.“

Reiner Braun, Vorstandschef des Berliner Immobilienmarktforschungsinstituts Empirica