© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 11/24 / 08 März 2024

Meldungen

Grab der Irmengard auf Chiemseeinsel aufgespürt

MÜNCHEN. Bei ihrer Bodenradar-Suche nach den Überresten der 1803 abgerissenen Kirche St. Martin auf der Fraueninsel im Chiemsee fanden Mitarbeiter des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege (BLfD) jetzt neben den Fundamenten des Gotteshauses auch die Grundmauern eines achteckigen romanischen Zentralbaus mit vier kreuzförmigen Anbauten und stattlichen 19 Metern Durchmesser, die 80 bis 100 Zentimeter unter der Erde liegen (Pressemitteilung des BLfD vom 21. Februar 2024). Das ist eine große archäologische Sensation, denn Vergleichbares kannte man in Bayern bislang nur aus Bamberg und Würzburg, wobei die dortigen Oktogone aus der Zeit um 1050 und 1130 stammen. Hingegen könnte das Bauwerk auf der Fraueninsel noch älter sein. Vermutlich handelt es sich hier um das Grabmal der Seligen Irmengard, einer Tochter von König Ludwig dem Deutschen und Urenkelin Karls des Großen. Sie fungierte als Äbtissin des auf der Fraueninsel gelegenen Reichsklosters Frauenwörth und wurde 866 in der Abteikirche bestattet. Allerdings erfolgte zwischen 1001 und 1020 eine Öffnung ihrer Gruft zur Entnahme von Reliquien. Aus diesem Anlaß dürfte es zur Errichtung der neuen, größeren Grabstätte gekommen sein. (ts)

 www.blfd.bayern.de/blfd/presse




„Stonehenge“ in den Hochanden Perus entdeckt

WASHINGTON. Archäologen der University of Wyoming in Laramie und der Durham University unter Jason Toohey und Melissa Murphy haben im nördlichen Peru einen Steinkreis entdeckt, der möglicherweise das früheste Beispiel für diese Art von megalithischer Architektur in den Anden ist. Die Struktur in der Nähe der seit langem bekannten Ausgrabungsstätte unweit des 3.060 Meter hohen Gipfels Callacpuma oberhalb des Cajamarca-Beckens besteht aus zwei konzentrischen Ringen aus großen, senkrecht aufgestellten Steinen mit 18 Metern Außendurchmesser. Wie Altersbestimmungen an organischen Materialien innerhalb des Steinkreises ergaben, wurde er um 2850 bis 2750 v. Chr. errichtet – also etwa zur gleichen Zeit wie der berühmte Megalith-Bau im englischen Stonehenge oder die großen Pyramiden von Gizeh (Online-Ausgabe von Science Advances vom 14. Februar 2024). Aufgrund der Konstruktion der Anlage von Callacpuma auf der rund 250 Hektar umfassenden Hochfläche vermuten die Forscher, daß sie als Versammlungsort und Zeremonialstätte für die Bewohner des Tales diente, welche im Gegensatz zu den Erbauern von Stone-henge und der Pyramiden noch nicht seßhaft waren, sondern als Jäger und Sammler lebten. (ts)

 www.science.org



Erste Sätze

Es regnete am Rhein, als wir die sieben Sachen unserer kleinen Einheit verluden: zwei Kraftwagen, eine stattliche Anzahl vollgepackter und säuberlich beschrifteter Kisten und schließlich uns selbst.

Josef Leitgeb: Am Rande des Krieges. 

Aufzeichnungen aus der Ukraine, Berlin 1942