Daniel Kehlmann erhält Ludwig-Börne-Preis
BERLIN. Der Schriftsteller und Essayist Daniel Kehlmann (49) bekommt in diesem Jahr den Ludwig-Börne-Preis. Das hat die Verlegerin und ehemalige Literaturkritikerin Felicitas von Lovenberg als alleinige Preisrichterin entschieden. Kehlmann sei „ein virtuoser wie subtiler Erzähler von Parallelwirklichkeiten“, begründete sie ihre Wahl. „Zumal wenn er den Blick in die deutsche Vergangenheit richtet, zeigt sich die Relevanz seiner Literatur zum tieferen Verständnis unserer Gegenwart und so liest sich sein Werk als brennend aktuelle Mahnung angesichts der wachsenden Bedrohung der Demokratie und der fortschreitenden gesellschaftlichen Polarisierung“, so von Lovenberg, die auch die Laudatio auf den Preisträger halten wird. Mit „Die Vermessung der Welt“ (2005) erzielte Kehlmann einen Welterfolg. Zuletzt veröffentlichte er den Roman „Lichtspiel“ (JF 4/24). Der Ludwig-Börne-Preis wird Kehlmann am 9. Juni in der Frankfurter Paulskirche übergeben. Er ist mit 20.000 Euro dotiert. (sv)
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Karikaturisten-Duo mit Satirepreis ausgezeichnet
GÖTTINGEN. Das Karikaturisten-Duo Greser & Lenz hat den Satirepreis „Göttinger Elch“ erhalten. Achim Greser (62) und Heribert Lenz (66) wurden vergangenen Sonntag laut Jury für ihre scharfen politischen Karikaturen und ihren oft unbequemen Blick auf die zeitgenössische Gesellschaft ausgezeichnet. „Sie haben das Genre der politischen Karikatur, das sich Ende des 20. Jahrhunderts auf einem beklagenswert niedrigen Niveau bewegte, in eine neue Dimension katapultiert“, zitierte Moderatorin Anouk Schollähn aus der Begründung. Die Laudatio hielt der frühere Late-Night-Entertainer Harald Schmidt. Greser & Lenz wurden in den 1980er Jahren durch ihre Karikaturen für das Satire-Magazin Titanic und den Stern bekannt. Sie erfanden zum Beispiel die Comicfigur „Genschman“. Seit 1996 zeichnen Greser & Lenz auch für die Frankfurter Allgemeine Zeitung. Der „Göttinger Elch“ ist nach eigenen Angaben „der einzige deutsche Preis für Satire“. Er wird seit 1997 jährlich vergeben und ist mit 3.333,33 Euro dotiert. (JF
www.goettinger-elch.de
www.greser-lenz.de
Internationale Konferenz würdigt Charles Bukowski
BORDEAUX. Dreißig Jahre nach seinem Tod wird der US-Autor Charles Bukowski mit einer internationalen Konferenz in Frankreich gewürdigt. Anfang Juni wird an der Universität Bordeaux Montaigne über sein Leben, sein Werk und dessen Einfluß auf verschiedene Literaturszenen sowie die Übersetzungen diskutiert. Bukowskis zum Teil derbe Gedichte und Geschichten handeln vor allem von Außenseitern des „American Way of Life“. Geboren wurde er 1920 in Rheinland-Pfalz; drei Jahre später wanderte die Familie in die USA aus. Seit den Sechzigern bis zu seinem Tod am 9. März 1994 veröffentlichte er über vierzig Bücher. In Deutschland hatte der Underground-Autor eine treue Leserschaft: Allein hier verkaufte er mehr als vier Millionen Bücher. (tha)
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