© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 11/24 / 08 März 2024

Die Brücke am Kwai
Kriegsgefangen in Japan
Werner Olles

Anfang 1943 in einem japanischen Gefangenenlager in Burma: Die britischen Kriegsgefangenen unter Colonel Nicholson (Alec Guinness) sollen eine hölzerne Brücke über den Fluß Mae Nam Kwae („Kwai“) bauen. Um sie rechtzeitig fertigzustellen, befiehlt der japanische Lagerkommandant Oberst Saito (Sessue Hayakawa), daß auch die Offiziere mitarbeiten. Nicholson weigert sich jedoch, dem Befahl zu folgen, und beruft sich auf die Genfer Konvention, die das Kaiserreich Japan allerdings nicht anerkennt. Oberst Saito reagiert seinerseits mit harten Gegenmaßnahmen, lenkt aber schließlich angesichts des Mutes und der Standhaftigkeit der Offiziere und der schlechten Arbeitsmoral der britischen Soldaten ein. Die Offiziere müssen nun keine körperlichen Arbeiten mehr leisten und bekommen Führungstätigkeiten.

Colonel Nicholson setzt alles daran, daß die Brücke so früh als möglich fertiggestellt wird. Obwohl er damit dem Feind hilft, will er Saito die Überlegenheit der Briten beweisen. Zur gleichen Zeit ist dem amerikanischen Commander Shears (William Holden) die Flucht aus einem Gefangenenlager gelungen. Nach einem strapaziösen Marsch durch den Dschungel erreicht er endlich eine Eingeborenensiedlung und wird in ein britisches Lazarett gebracht. Als er gesundheitlich wiederhergestellt ist, bekommt er den Befehl, mit einem alliierten Spezialkommando die Brücke über den Kwai zu sprengen …

David Leans („Lawrence von Arabien“, „Doktor Schiwago“) Kriegsfilm „Die Brücke am Kwai“ (1957) nach dem gleichnamigen Roman von Pierre Boulle beruht weitgehend auf historischen Tatsachen. Tatsächlich wurden nordwestlich von Bangkok Kriegsgefangene von den Japanern gezwungen, zwei Brücken zu bauen, die beide durch die Alliierten zerstört wurden. Eine nach dem Krieg von einer japanischen Firma wiederaufgebaute Brücke wird heute noch genutzt.

Die Außenaufnahmen entstanden auf Ceylon (Sri Lanka). Weltberühmt wurde der von Mitch Miller arrangierte „Colonel-Bogey-Marsch“, den die englischen Soldaten beim Einmarsch ins Lager pfeifen, oft als „River-Kwai-Marsch“ betitelt. Der Film erhielt 1958 sieben Oscars, darunter für die beste Regie (David Lean), den besten Hautdarsteller (Alec Guinness), das beste Drehbuch (Carl Foreman/Michael Wilson) und die beste Musik. Das American Film Institute führt ihn völlig zu Recht in der Liste der inspirierendsten 100 Filme aller Zeiten.

Steelbook: Die Brücke am Kwai. Plaion Pictures 2024, Laufzeit etwa 161 Minuten