© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 11/24 / 08 März 2024

Wieder mehr „Bock auf Buch“ dank TikTok und Instagram
Inspiration für den Literaturkonsum

Eine neue Studie, „Bock auf Buch!“, die der Börsenverein des Deutschen Buchhandels am 21. März auf der Leipziger Buchmesse präsentieren wird, soll offenbar dem Kulturpessimismus vorbeugen, den aktuelle Geschäftszahlen der Branche wieder einmal provozieren könnten. Demnach sind im Januar 2024 4,7 Prozent weniger Bücher verkauft worden als im Vorjahresmonat. Nur gestiegene Buchpreise haben einen Umsatzeinbruch verhindert. Am langfristigen Trend weg vom Buch ändert das nichts. Kauften 2013 gut 36 Millionen Menschen ein Buch, waren es 2022 nur noch 25,8 Millionen. Als Hauptgrund für das schwindende Interesse an Büchern ermittelte der Börsenverein ein im letzten Jahrzehnt stark verändertes Medienangebot. „Leseerlebnisse“ verschwänden aus dem öffentlichen Diskurs und aus persönlichen Gesprächen. Sie würden durch den Austausch über Streaming-Serien oder Youtube-Videos ersetzt. Damit sehe sich die Buchbranche den gleichen negativen Entwicklungen ausgesetzt wie die klassischen Mediengattungen, deren Nutzerzahl kontinuierlich schrumpfe. Auch die einst hoffnungsfroh begrüßte Digitalisierung der Lektüre steigerte den Absatz nicht: von 2020 bis 2022 ging die Zahl der E-Buch-Käufer von 3,8 auf drei Millionen zurück. Aber ein Silberstreif am düsteren Horizont zeige sich nun in der „Bock auf Buch!“-Studie. Demnach sind Social-Media-Plattformen als Inspirationsquelle für den Literaturkonsum junger Leute (zwischen 16 und 29 Jahren) von wachsender Bedeutung. Bei fast jedem fünften Euro, den sie für Bücher ausgaben, seien sie Empfehlungen auf TikTok, Instagram oder anderen Plattformen gefolgt. (dg)  www.boersenverein.de