© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 11/24 / 08 März 2024

Chronik eines Medienskandals

25. November 2023: In einem Hotel in Potsdam am Lehnitzsee treffen sich Unternehmer, AfD-Politiker wie Roland Hartwig, damals Mitarbeiter von Parteichefin Alice Weidel, Ulrich Siegmund, AfD-Fraktionsvorsitzender in Sachsen-Anhalt, sowie CDU-Mitglieder zu einem informellen Gespräch und Vorträgen unter anderem von Martin Sellner, Kopf der Identitären Bewegung in Österreich, zum Thema „Remigration“.



10. Januar 2024: Das Medienunternehmen „Correctiv“ berichtet unter der Überschrift „Geheimplan gegen Deutschland“ über das Treffen. Danach sollen „hochrangige AfD-Politiker, Neonazis und finanzstarke Unternehmer (…) nichts Geringeres als die Vertreibung von Millionen von Menschen aus Deutschland“ geplant haben.



10. Januar: Innenministerin Nancy Faeser postet dazu auf X (vormals Twitter) „Diese völkische Ideologie richtet sich gegen das Fundament unserer Demokratie. Die Würde des Menschen ist unantastbar. Jedes Menschen.“



24. Januar: AfD-Chef Tino Chrupalla wird in der Talkshow von Sandra Maischberger nach dem Potsdam-Treffen gefragt. Er sieht „Stasi-Methoden“ in dem Vorgehen von „Correctiv“. Seine Partei lehne jeden Extremismus ab.



29 Januar: Die stellvertretende Chefredakteurin von „Correctiv“, Anette Dowideit, behauptet im ARD-„Presseclub“, in ihrem Beitrag sei nicht von„ Deportationen“ gesprochen worden. Das ist nachweislich falsch.



31. Januar: In einem Interview mit der JUNGEN FREIHEIT schildert der Verfassungsrechtler Ulrich Vosgerau, was bei dem Potsdamer Treffen wirklich passierte und warum er gegen „Correctiv“ klagt.



9. Februar: Die Generalbundesanwaltschaft hat eine Prüfung eingeleitet, ob die Teilnehmer des angeblichen Geheimtreffens wegen „Hochverrat“ belangt werden können. Zuvor hatte die Staatsanwaltschaft Potsdam ein entsprechendes Ersuchen an die Behörde gerichtet (Quelle Tagesspiegel).



11. Februar: Der Kölner Presserechtler Carsten Brennecke postet bei X (vormals Twitter), daß sieben Teilnehmer des Potsdam-Treffens eidesstattliche Versicherungen abgegeben haben, wonach entgegen der Correctiv-Berichterstattung dort nicht von der Ausweisung deutscher Staatsbürger oder einer Ausweisung nach rassistischen Kriterien gesprochen worden sei.



26. Februar: Das Landgericht Hamburg erläßt auf Antrag Vosgeraus eine Unterlassungsverfügung gegen eine Passage des „Correctiv“-Berichtes über ihn.