BUND: „Medienbranche muß grüner werden“
BERLIN. Der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) hält die jährlich 8,6 Milliarden Euro für ARD, ZDF und Deutschlandradio für nicht ausreichend. „Gerade beim Thema Nachhaltigkeit in den Sendeanstalten einsparen zu wollen, ist angesichts einer an Fahrt gewinnenden Klima- und Artenkrise unverständlich. Denn auch die Medienbranche muß grüner werden“, erklärte der BUND-Vorsitzende Olaf Bandt. Trotz Aufnahme des Nachhaltigkeitszieles in den Medienstaatsvertrag wolle die Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF) diese zusätzlichen Mittel für nachhaltigeres Produzieren und Wirtschaften nicht anerkennen. Auch der „Erhalt klarer ökologischer Vorgaben bei der Filmförderung von Bund und Ländern“ sei „zwingend“, so Bandt. Die Muß-Vorgabe für die Umstellung der Studiotechnik auf LED sei so aufgeweicht worden, daß Glühlicht erlaubt bleibe. Die von der Ampel-Koalition geplante Reform des Filmförderungsgesetzes müsse daher ökologisch ausgerichtet werden, forderte der BUND-Chef. (fis)
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Saurier nach „kontroversen Persönlichkeiten benannt“?
ERLANGEN. Wolfgang Kießling, Professor für Paläobiologie an der Uni Erlangen und Leitautor des 6. Weltklimaberichts (IPCC AR6), ist nur Fossilienexperten bekannt. Seine junge Mitarbeiterin Emma Dunne hat aber mit einer bislang unveröffentlichten Studie über „ethische Fragen und das Erbe des Kolonialismus in der paläontologischen Forschung“ am 20. Februar schon einen Artikel in Nature provoziert. Denn die irische Paläobiologin hat mit Kollegen die Namen von 1.500 Dinosaurierfossilien danach analysiert, ob sie „rassistisch oder sexistisch“ sind, in „(neo-)kolonialem Kontext“ entstanden oder nach „kontroversen Personen benannt“ sind. Weniger als drei Prozent hätten „problematische“ Namen. So seien 1909 bis 1913 in Deutsch-Ostafrika gefundene Saurier nach Forschern wie Werner Janensch und nicht nach einheimischen Expeditionsmitgliedern benannt worden. „Wir sagen nicht, daß wir morgen alles ändern müssen. Aber wir müssen das, was wir getan haben, kritisch überprüfen“, erklärte Studienmitautor Evangelos Vlachos vom Museo Paleontológico Egidio Feruglio (MEF) in Trelew (Argentinien). (fis)
doi.org/10.1038/d41586-024-00388-y
Firma Intuitive Machines gelingt erste Mondlandung
HOUSTON. Der 2013 gegründeten US-Firma Intuitive Machines (IM) ist die erste überwiegend kommerziell organisierte Mondlandung der Raumfahrtgeschichte gelungen. Die von der Weltraumbehörde Nasa beauftragte Mission TO2-IM war am 15. Februar vom Kennedy Space Center in Florida mit einer Falcon-9-Rakete der Firma SpaceX gestartet. Am 22. Februar um 18.23 Uhr Ostküstenzeit landete die Nova-C-Raumsonde „Odysseus“ in der Nähe des Südpols des Mondes. IM bekam für die Mission 77 Millionen Dollar. Die Mondlandung der US-Firma Astrobotic mit der „Peregrine“-Sonde war im Januar wegen technischer Probleme gescheitert. Der elfte bemannte und letzte Mondflug des Apollo-Programms der Nasa hatte im Dezember 1972 stattgefunden. (fis)
www.intuitivemachines.com
Erkenntnis
„Das Ziel von Autos mit null Emissionen ist eine Notwendigkeit, die ich begrüße. Aber wir müssen auch pragmatisch sein: Eine Transformation dieser Größenordnung braucht Zeit. Wenn die Frist bis 2035 um einige Jahre verlängert werden muß, dann sollte dies jetzt geschehen.“
Patrick Koller, Ingenieur und Generaldirektor des französischen Autozulieferers Forvia SE