© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 10/24 / 01. März 2024

Aufgeschnappt
Google und die woken Gründerväter
Matthias Bäkermann

Das Bekenntnis war sooo gut gemeint. „Wir entwickeln KI auf der Grundlage ethischer Prinzipien“, beschwört Jen Gennai, US-Direktorin für „Responsible Innovation“, jüngst im einem in Berlin geführten Interview auf der haus­eigenen Google-Seite. „Zum Wohle der Gesellschaft“ wolle man die Künstliche Intelligenz so „regulieren“, daß „keine unfairen Tendenzen oder Vorurteile geschaffen“ würden. Wie das dann aussieht, präsentiert jetzt der Google-Ableger Gemimi und ruft breiten Spott über allzu woke Darstellungen hervor, wie die New York Post vergangene Woche schreibt. Aus Gründen kultureller Fairneß wird mit KI der Papst zur schwarzen Frau, nordische Wikinger sehen aus wie Krieger der Reiterhorden Dschingis Khans und die US-Gründerväter stellen sich ethnisch wie auch geschlechtlich völlig divers dar: George Washington als Afroamerikaner und Thomas Jefferson als weibliche „Native“ mit Federschmuck im Haar – alle immerhin modisch aufs 18. Jahrhundert getrimmt. Auch Elon Musk konnte sich am 27. Februar über diese woken Absurditäten ein Witzfilmchen auf X nicht verkneifen. Dort wird angeregt, die Google-Gründer – ganz „ethnisch fair“ – in Sergey Bing und Larry Pang zu asiatisieren.