© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 09/24 / 23. Februar 2024

Leserbriefe

Zu: „Wirtschaft in Grün“ von Ulrich van Suntum, JF 8/24

Unverantwortliche Ängste geschürt

Leider verstehen die Grünen nicht, daß sie durch ihre eigene Politik und die Täuschung der Bürger die Menschen sehr unglücklich machen. Viele ihrer eigenen Wähler werden für jemand anderen stimmen. Daran sind sie allein schuld. Ihre Politik ist so unverantwortlich, daß sie Angst vor Parteien wie der AfD haben und versuchen, uns von ihren Entscheidungen abzulenken, indem sie eine Kampagne führen, die sich an unsere Seelen richtet und uns immer wieder an das dunkle Kapitel der Geschichte unseres Landes erinnert.

Paul-Gerard Yardley, Ludwigshafen am Rhein






Zu: „Erlaubt ist, was gefällt“ von Lorenz Bien, JF 8/24

Knallharte Phantastereien

Der unsägliche Verein „Correctiv „ und seine vordersten Kämpfer wie Jean Peters haben wohl dieses Arbeitsmotto: „Frei erfundene Stories knallhart recherchiert!“ 

Uli Alda, Hagen






Zu: „Kein echter Gegner“ von Elliot Neaman, JF 8/24

Alles bereits im Brockhaus von 1974

Der Autor sagt, die Ausführungen von Präsident Putin zur russischen (und, so ergänze ich, weil das gewiß mitgemeint sein dürfte) zur ukrainischen Geschichte seien „voller historischer Lügengeschichten und Groll gegen den Westen.“ Nun stehen aber Putins Ausführungen in allen entscheidenden Punkten in voller Übereinstimmung damit, was im 1974 erschienenen Band 19 der Brockhaus-Enzyklopädie unter den Lemmata Ukraine, Ukrainer, Ukrainische Kirche, Ukrainische Kunst, Ukrainische Literatur, Ukrainische Sozialistische Sowjetrepublik und Ukrainische Sprache in insgesamt zehn Spalten ausgeführt wird. Wäre also mitten im Kalten Krieg die Redaktion des Wiesbadener Verlagshauses F. A. Brockhaus wahlweise nationalistischer russischer oder internationalistischer Sowjetpropaganda aufgesessen? Und was die US-Außenpolitik betrifft, will ich nur kurz erwähnen, was der US-Geostratege und Gründer des Beratungsinstituts Stratfor, George Friedman, vor dem Chicago Council on Global Affairs am 3. Februar 2015 zu Protokoll gegeben hat. Kernaussagen, soweit sie das hier zur Debatte stehende Thema berühren, waren folgende: Wenn die USA ihre Position als einzige führende Weltmacht behalten wollen, müssen sie den Einfluß auf Eurasien sichern und ausbauen. Hierzu sollten sie die Ukraine in die westliche Einflußsphäre vollumfänglich, also auch militärisch, eingliedern, des weiteren perspektivisch das Intermarium des einstigen litauisch-polnischen Großreichs wiederherstellen und ganz vornehmlich der Kooperation zwischen Deutschland und Rußland, welche die US-Dominanz vor allem im technisch-industriellen Sektor der Weltwirtschaft gefährdet, ein Ende bereiten. Der Vortrag ist bis heute übrigens auf Youtube frei verfügbar. Alles nur „fake“ und „russische Propaganda“?

Dr. Matthias Gubitz, Göttingen






Zu: „Geplante Empörung“ von Ulrich Clauß, JF 7/24

Aufmärsche im Zeichen des Regenbogens

Wenn man die NSDAP, eine Sozialistische Arbeiterpartei, deren Propagandachef selbst diese Partei nachdrücklich als links bezeichnete, heute rechts verortet, dann ist das nur durch Dummheit oder Böswilligkeit zu erklären. Ich sehe eher, daß die momentanen sozialistischen Ampelparteien einiges mit der damaligen Sozialistischen Arbeiterpartei gemein haben. Sie wollen wieder jede Opposition verbieten und deren Kandidaten von Wahlen ausschließen. Aufmärsche werden im großen Stil organisiert, nur statt hinter den Hakenkreuzfahnen laufen die organisierten Jubler hinter den Antitfa- und Regenbogenfahnen hinterher. Oppositionelle werden diskriminiert und verleumdet, und wenn das nicht hilft, werden steuerfinanzierte Schlägertrupps aktiv. Wahlen werden rückgängig gemacht, obwohl Wahlmanipulation angeblich strafbar ist und mit Gefängnis bestraft werden sollte. Insofern ist der „Kampf gegen Rechts“ heute wie damals ein Kampf gegen die Demokratie und die bürgerlichen Freiheiten. Übrigens: Der oben genannte Propagandaminister haßte die Rechten, das soganannte Bildungsbürgertum, in dem die Juden stark vertreten waren. Geschichte wiederholt sich doch gelegentlich.

Dr. Ulrich Heider, München




Verschobenes Koordinatensystem

Muß der kritische Bürger den Altparteien Nachhilfeunterricht in Sachen Demokratie erteilen? Demokratie bedeutet ergebnisoffene Diskurse um die besten Lösungen und nicht ausgrenzen beziehungsweise Verbote von Meinungen. Demokratie ist prinzipiell Gewaltenteilung, nicht Konsens der Gewalten. „Brandmauern“ mögen Nachbarhäuser schützen, leisten hier aber Verboten, Denunzianten und Duckmäusern Vorschub und engen die Meinungsfreiheit erheblich ein. Übrigens, das Koordinatensystem hat sich so weit nach links verschoben, daß bei vielen die Unterscheidung zwischen konservativ, rechts, rechtsextrem und Nazi abhanden gekommen ist. Und genau deshalb schießen die Demos weit über das Ziel hinaus. Und die vielen Mitläufer merken auch gar nicht, daß sie Opfer der Manipulation durch die Ampel sind. 

Der üblichen Schelte der Leitmedien wie der Altparteien gegen die AfD setze ich zunächst einmal das Parteiprogramm entgegen; und das ist patriotisch, liberal und konservativ; halt früher CDU! Einzelne Ausfälle der AfD werden immer als pars pro toto genommen, um die Partei und ihre Wähler zu diffamieren. Übrigens, mit der dusseligen Brandmauer hat sich die Merz-Union selbst in eine Sackgasse manövriert. Ich behaupte ja nicht, daß die AfD die Lösung für alle Probleme ist, aber sie würde in einer Koalition mit der CDU ein Segen für unser Land sein und Deutschland wieder in die Spur führen!

Hartmut Völkel, Olpe






Zu: „Erst Brüssel, dann folgt Berlin“ von Peter Hemmelrath, JF 7/24

Okkupation über politische Teilhabe

Die Gründung von DAVA (Demokratische Allianz für Vielfalt und Aufbruch) ist skandalös und ohnehin nur möglich, da die Ampel unsere Staatsbürgerschaft verramscht. Fremden Invasoren ist es so möglich, Parteien zu gründen und so Einfluß auf unsere Politik zu nehmen.

Markus Krauss, Leingarten






Zu: „Aufforderung zum Veitstanz“ von Thorsten Hinz, JF 7/24

Eloquent und klug

Diese Analyse der gegenwärtigen Situation in Deutschland, die tatsächlich auch mir als eine Massenpsychose erscheint, ist absolut treffend und tiefgründig wie man es sonst nur sehr selten in den Medien lesen kann. Überhaupt sind die Stellungnahmen von Thorsten Hinz ausgezeichnet begründet und differenziert. Sie merken schon, ich bin begeistert, daß ein so eloquenter und kluger Kopf für die JUNGE FREIHEIT schreibt und konnte sehr viel aus diesem Artikel für mich ziehen.

Elke Jacobi, Großenwiehe




Zu: „Vielvölkerschlachten am Stiefel“ von Dag Krienen, JF 7/24

Kulturbewahrung in Italien 1943–ʻ45

Hier fehlen leider wesentliche Tatsachen über die kulturerhaltende deutsche Operationsführung in Italien, wie etwa von Oberst a.D. Klaus Hammel dargestellt in dessen Buch „Der Krieg in Italien 1943 -45. Brennpunkt Cassino-Schlachten“, Osning-Verlag, Bielefeld/Garmisch-Partenkirchen 2012): Bevor das Kloster Monte Cassino aus dem 6. Jahrhundert, das den Alliierten deutscherseits als nicht verteidigt gemeldet und alliierterseits auch so verifiziert worden war, durch alliiertes Bombardement zerstört wurde, hatte ein Abteilungskommandeur, nachträglich unterstützt durch den Oberbefehlshaber Albert Kesselring, schon die Bibliothek und alles Kulturgut des Klosters sowie eine dort eingelagerte Gemäldesammlung in einer aufwendigen Rettungsaktion nach Rom in Sicherheit gebracht. Gleiches war vorher mit den Schätzen des Klosters Teano geschehen. 

Die Deutschen operierten „nach Baedeker“, wie ein von der Ostfront nach Italien versetzter Oberst erstaunt bemerkte. Das heißt, Städte wie Rom, Tivoli, Florenz, Siena, Assisi, Chieti, Ferrara, Verona, Perugia, Urbino, Parma, Bologna, Reggio, Modena, Venedig, Ravenna, Vicenza, Padua, Meran und andere, zudem mehrere Klosteranlagen, wie die Certosa di Pavia, wurden zu Lazarett- oder offenen Städten erklärt und von der Verteidigung ausgespart. Vielfach überließ ihnen die Truppe auch noch Lebensmittel. Die Alliierten wurden davon über den Vatikan informiert, antworteten aber nie, machten auch nie entsprechende eigene Vorschläge. Selbst für Rom und Florenz galt für sie nur die „militärische Notwendigkeit“. So konnte nur einseitiger Verzicht auf Verteidigung und schneller Abzug alliierte Zerstörungen verhindern. Auf Befehl Hitlers durften nicht einmal die Tiberbrücken Roms gesprengt, sollte Florenz aus Kampfhandlungen herausgehalten, die Arno-Brücken erst nach seiner Freigabe zerstört werden. Sie (außer der Ponte Vecchio) wurden dann gesprengt, als die Alliierten durch Artillerie- und Luftangriffe zeigten, daß sie das deutsche Angebot nicht honorieren wollten. Die deutsche Militärverwaltung, „Abteilung Kunstschutz“, brachte vorbeugend unzählige Kunstwerke, Bücher und Archivalien an sichere Orte in Italien! Nur dank der Operationskunst und des Kulturschutzes der Deutschen blieb Bella Italia erhalten.

Manfred Backerra, Hamburg




Tacitus, Cicero, Horaz, Ovid und weitere

Der Autor erwähnt, daß die Abtei Monte Cassino von deutscher Seite zur neutralen Zone erklärt  worden war, was die Alliierten aber nicht von ihrem Bombenangriff abhielt. Dies ahnten die deutschen Militärverbände. So fährt am 14. Oktober 1943 Oberstleutnant Schlegel, Kommandeur der Instandsetzungsabteilung der Fallschirm-Panzerdivision, nach Cassino und schlägt dem Erzabt Don Gregorio Diamare vor, die Kunstschätze des Klosters mit seiner Hilfe an einen sicheren Ort zu bringen. Dieser lehnt das Angebot wegen der offiziellen Zusage (neutrale Zone) und der Robustheit der Klostermauern ab. Unter dem Eindruck der näherrückenden Front schlägt der Oberstleutnant nur zwei Tage später vor, ein Militärfahrzeug könne von den Mönchen mit Dingen ihrer Wahl beladen, unter Begleitung zweier Padres nach Rom fahren und mit einer Empfangsbestätigung zurückkehren. Als diese vorlagen, schwenkte der Abt ein. So verwandelte sich der Vorhof der Abtei in eine Tischlerei, die Kisten für den Transport herstellte, so daß unwiederbringliches abendländisches Kulturgut (etwa 2.000 miniaturgeschmückte Kodizes, 40.000 Handschriften, 250 Inkunabeln, Schriften von Tacitus, Cicero, Horaz, Ovid und weiteren) trotz der Zerstörung der Abtei erhalten blieben.

Dr.-Ing. Wulf Rumpel, Harburg




Mit deutschem Geld wieder aufgebaut

Im allgemeinen Bewußtsein der besonderen Bedeutung italienischer Kulturstätten, also auch der Abtei Monte Cassino, hatte der deutsche Oberbefehlshaber in Italien Albert Kesselring verboten, das Benediktinerkloster in die deutschen Stellungen einzubeziehen, worüber er die Westalliierten informierte. Die dachten an eine Kriegslist, fanden später aber keinen Beleg dafür, daß deutsche Truppen Monte Cassino besetzt hatten. Der Erzabt des Klosters bestätigte auch später, es hätten sich keine deutschen Soldaten dort aufgehalten. „Ich erkläre wahrheitsgetreu, daß sich innerhalb des Bereichs der heiligen Abtei Monte Cassino niemals ein deutscher Soldat aufgehalten hat, daß eine Zeitlang nur drei Militärpolizisten anwesend waren zu dem alleinigen Zweck, die Respektierung der neutralen Zone zu gewährleisten, die um die Abtei errichtet war“.

Die deutschen Befehlshaber sahen, daß die Alliierten einen Großangriff, auch auf das Kloster, planten und stellten den Mönchen Truppen zur Verfügung, um vor dem Angriff die einzigartigen Kulturschätze, darunter biele tausend historische Bücher und Dokumente, Bilder von Leonardo da Vinci, Tizian und Rafael sowie die sterblichen Überreste des Benedikt von Nursia in die Engelsburg nach Rom in Sicherheit zu bringen.

Am 15. Februar warfen 225 US-Bomber Spreng- und Brandbomben auf die Klosteranlagen. Mit zusätzlichem Artilleriebeschuß wurde das Kloster innerhalb von drei Stunden total zerstört. Nach dem Kriege setzte die Bundesrepublik erhebliche finanzielle Mittel ein zum Wiederaufbau der Abtei Monte Cassino. Ob auch ehemalige Feindstaaten sich beteiligt haben, ist mir nicht bekannt.

Heinrich Willbränder, Windhagen






Zu: „Der Untergang des Neuen Jerusalem“ von Alain Felkel, JF 7/24

Freies Geleit aus der Stadt

Vielen Dank für den interessanten Artikel zum Münsteraner Täuferreich. Allerdings gibt es zwei Fehler und eine Ungenauigkeit: Die auf dem Prinzipalmarkt zu Tode gefolterten Anführer des Täuferreiches sind nicht an der Folter mit den glühenden Zangen gestorben, sondern wurden am Ende erdolcht. Die ursprünglichen Käfige am Turm der Lamberti-Kirche, in denen die Getöteten Anführer aufgehängt wurden, hängen dort noch immer. Im Stadtmuseum Münster befinden sich Repliken. 

Zu Tode gefoltert wurde nicht der weiter vorne im Artikel genannte „Kanzler“ Heinrich Krechting, sondern dessen Bruder Bernd. Heinrich Krechting bekam freies Geleit aus der Stadt und starb 1580 in Gödens, Friesland.

Dr. Stefan Ulrich, Neuried