© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 09/24 / 23. Februar 2024

Meldungen

Annäherung zwischen Weidel und Le Pen

Paris. AfD-Chefin Alice Weidel hat sich erfreut über die Ergebnisse eines Spitzentreffens mit der Führung des Rassemblement National gezeigt. Die Gespräche mit Fraktionschefin Marine Le Pen und Parteichef Jordan Bardella seien „sehr wichtig und bedeutsam im Hinblick auf unsere gemeinsame Zusammenarbeit und die anstehenden Wahlen zum Europäischen Parlament“, sagte Weidel der JF. Dabei seien auch die angeblichen Enthüllungen des regierungsnahen Netzwerks „Correctiv“ Thema gewesen. „Ich habe in dem Gespräch die aktuelle Kampagne gegen die AfD aufgezeigt, die seit der konstruierten Geschichte von Correctiv gegen die AfD gefahren wird“, betonte Weidel. Beide Politikerinnen hätten ausgemacht, sich künftig regelmäßig auszutauschen und im engen Kontakt zu bleiben. „Dieser Kampf gegen Desinformation und Diffamierung schweißt den RN und die AfD nur noch enger zusammen.“ Insgesamt habe sich gezeigt, daß die beiden Parteien „in erster Linie große Gemeinsamkeiten in den politischen Ansichten“ hätten. Zuletzt hatte sich das Verhältnis zwischen AfD und Rassemblement National etwas abgekühlt, nachdem Le Pen Kritik an den angeblichen „Vertreibungsplänen“ der AfD geäußert hatte. Sie verfolge keine Politik, die französischen Staatsbürgern ihre Nationalität entziehe, sagte sie Ende Januar auf Nachfrage eines Journalisten auf einer Pressekonferenz. (ho)





Ägypten errichtet Zonen für Gaza-Bewohner 

KAIRO. Die ägyptische Regierung hat offenbar mit dem Bau einer Sicherheitszone an der Grenze zum Gazastreifen begonnen, in der Palästinenser im Falle weiterer Kampfhandlungen Zuflucht suchen könnten. Nach Berichten der Nachrichtenagentur Reuters zeigen Satellitenbilder der Sinai-Wüste, daß dort entsprechende Bauarbeiten stattfinden. Mehr als 100.000 Menschen könnten demnach dort aufgenommen werden. Nach Informationen des Wall Street Journals ist der Zufluchtsort Teil eines Notfallplans, der in Kraft tritt, sollte es einer größeren Zahl Palästinenser gelingen, ägyptischen Boden zu betreten. Das Gelände ist von mehreren Stahlwänden umgeben und befindet sich außerhalb ägyptischer Siedlungen. Eine große Anzahl von Zelten wurde demnach ebenfalls in das Gebiet geliefert. Filmaufnahmen der britischen Sinai Foundation zeigen, wie Traktoren und Planierraupen das Gelände von Schutt bereinigen. Zuvor hatte der Gouverneur von Schimal Sina, einem Gouvernement in Ägypten, Mahomaed Abdelfadil Shousha, bestritten, daß Ägypten bereit wäre, geflohene Palästinenser aus dem Gazastreifen aufzunehmen. Der Hohe Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen, Filippo Grandi, betonte, daß eine Massenflucht aus Rafah in den Sinai Friedensentwicklungen blockieren würde, wie Aljazeera berichtet: „Es wäre eine Katastrophe für die Palästinenser, eine Katastrophe für Ägypten und eine Katastrophe für die Zukunft des Friedens.“ Israel kündigte währenddessen an, die südlichste Stadt des Gaza-Streifens, Rafah, innerhalb der nächsten Wochen anzugreifen. Die israelische Armee erhofft sich dadurch, die Hamas nachhaltig zu schwächen. Auch die sogenannte Philadelphi-Zone zwischen Gaza und Ägypten plane man zu besetzen. Er müsse „in israelischer Hand“ sein, betonte Ministerpräsident Benjamin Netanyahu im Dezember. Danach werde man in der Lage sein, eine militärisch weniger intensive Phase eintreten zu lassen. (lb)