© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 09/24 / 23. Februar 2024

Meldungen

Britische Asylpolitik nach Säure-Angriff in der Kritik 

LOndon. Mehrere konservative Politiker haben infolge eines Säure-Angriffs mit neun Verletzten in London zu einer Überprüfung der britischen Asylpolitik aufgerufen. „Das ist ein Wendepunkt“, sagte der ehemalige Migrationsminister Robert Jendrick (Tories), nachdem bekannt wurde, daß dem Säure-Angreifer, einem Afghanen namens Abdul Ezedi, zweimal, in den Jahren 2016 und 2018, kein Asyl zuerkannt wurde. „Entweder Sie wollen, daß diese tragische Farce ein Ende hat, und sind bereit, die notwendigen harten Maßnahmen zu ergreifen, oder Sie wollen es nicht.“ 2018 war Ezedi bereits wegen eines sexuellen Übergriffs verurteilt worden. Bewilligt wurde der Asylantrag schließlich im Jahr 2020, nachdem ein Priester bescheinigte, daß Ezedi zum Christentum konvertiert sei und ihm daher in seiner Heimat Verfolgung drohe. Die Tageszeitung Daily Mail berichtete, es gebe Anschuldigungen gegenüber britischen Geistlichen, sie würden Asylbewerber zum Religionsübertritt überreden, da diese so öfter Erfolg haben würden. Ezedi hatte Anfang Februar eine Frau und zwei Kinder in London mit einer ätzenden Flüssigkeit übergossen. Die Opfer wurden schwer verletzt und mußten in ein Krankenhaus eingeliefert werden. Drei Passanten und drei Polizisten, die den Opfern zu Hilfe eilten, verletzten sich ebenfalls an der Säure. Der Aufenthaltsort des Täters ist unbekannt. Eine zwischenzeitlich in der Themse gefundener Leiche wurde zunächst für Ezedi gehalten. Wie die Polizei bekanntgab, besteht aber offenbar kein Zusammenhang mit dem Säure-Angriff. (lb)





Griechenland legalisiert gleichgeschlechtliche Ehe

ATHEN. Mit 176 zu 76 Stimmen hat das griechische Parlament am Donnerstag voriger Woche die Eheschließung zwischen Homosexuellen legalisiert. Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis (Nea Dimokratia) betonte, daß das neue Gesetz eine „gravierende Ungleichheit“ abschaffe. „Wir sind stolz, denn das von uns verabschiedete Gesetz ist ein Meilenstein für die Menschenrechte und spiegelt das Griechenland von heute wider“, sagte der Regierungschef. Auch die Adoption von Kindern ist gleichgeschlechtlichen Paaren nach dem neuen Gesetz erlaubt, wie der BBC berichtet. Die liberal-konservativen Nea Dimokratia, die linke Syriza, die sozialdemokratische Pasok und die linke Nea Aristera unterstützten das Gesetz. Der Vorsitzende der Syriza, Stefanos Kasselakis, kündigte Konsequenzen für alle Abgeordneten der Partei an, die nicht für das Gesetz stimmen würden, wie die öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt Elliniki Radiofonia Tileorasi berichtet. In den Tagen vor der Abstimmung demonstrierten mehr als 1.500 Menschen in Athen gegen die Legalisierung. Mehrere christlich-orthodoxe Gruppen hatten zum Protest aufgerufen und gewarnt, daß das Gesetz die traditionelle Familie bedrohe. Teilnehmer des Protestes riefen „Hände weg von unseren Kindern“, wie der amerikanische Auslandssender Voa News berichtet. Auch der Vorsitzende der rechten Niki-Partei, Dimitris Natsios, kritisierte die Pläne der Regierung: „Griechenland ist ein christlich-orthodoxes Land, und unsere Tradition erlaubt dies nicht. Wir kennen und respektieren nur eine Art von Ehe: die orthodoxe christliche Hochzeit. Unsere Verfassung sieht dies auch nicht vor, daher ist dieses Gesetz verfassungswidrig und widerspricht unserem Glauben an Christus.“(lb)