Physiknobelpreisträger kritisiert Energiewende
STANFORD. Der amerikanische Physiknobelpreisträger Steven Chu hat die deutsche Wirtschaftspolitik und die Energiewende scharf kritisiert. „Man kann sich um das Klima sorgen und trotzdem abstruse Ideen haben“, erklärte der frühere Energieminister von Barack Obama in der FAS. „Die Menschen sorgen sich nicht allein um die Energie, das Klima, die Nachhaltigkeit oder Umwelt. Sie sorgen sich auch um ihren eigenen, schwindenden Wohlstand.“ Die chemische oder die Schwerindustrie könne man nicht einfach ein- und ausschalten nach dem Motto: „Ups, wir haben gerade keinen Strom mehr, also fahren wir sie mal für einen Tag runter. Selbst eine Montagefabrik, eine Autofabrik oder eine Halbleiterfertigungsanlage benötigt extrem stabilen Strom“, erläuterte der Professor für Energietechnik an der kalifornischen Stanford University. Wenn Politiker sagen, sie wollen „keine Atomkraft, sie wollen auch keine Kohle, sie können alles mit erneuerbaren Energien hinbekommen, dann betreiben diese Menschen offenkundig keine Halbleiterfabriken, keine Chemiefabriken oder Fertigungswerke“, so Chu. Man könne „Staudämme sprengen und die Natur wieder in den ursprünglichen Zustand zurückversetzen“, aber dies werde „keine Lösung sein in einer Welt mit acht Milliarden Menschen, die auf elf Milliarden zugeht“. (fis)
profiles.stanford.edu/steve-chu
Mercedes: Bildungsniveau der Bewerber geht zurück
STUTTGART. Anläßlich der Grenzöffnung 2015 sprach Dieter Zetsche vom „nächsten deutschen Wirtschaftswunder“, denn die Zuwanderer seien jung, gut ausgebildet und hoch motiviert: „Genau solche Menschen suchen wir bei Mercedes.“ 2019 wurde der umstrittene Konzernchef abgelöst, und die seither amtierende Arbeitsdirektorin Sabine Kohleisen muß nun im Handelsblatt eingestehen: „Das Bildungsniveau der Bewerbenden für Ausbildung oder duales Studium geht zurück.“ Und „der Anteil derer, die beispielsweise unsere Einstiegstests für technische Ausbildungen bestehen, ist in den letzten fünf Jahren signifikant von 46 auf 31 Prozent“ gesunken, erläuterte das Mercedes-Vorstandsmitglied. Zwar könne man noch alle Mercedes-Ausbildungsplätze besetzen, aber um uns herum fänden „Lieferanten, Handwerker und Mittelständler oft niemanden mehr“. Bildung sei Aufgabe des Staates, da müsse viel mehr passieren. (fis)
Zahl der Woche
64 Milliarden Zigaretten wurden voriges Jahr in Deutschland versteuert. Das waren 2,7 Prozent (1,8 Milliarden Stück) weniger als 2022. 1991 wurden noch 146,5 Milliarden Zigaretten versteuert. Der Absatz von Zigarren und Zigarillos ging 2023 um 9,7 Prozent auf 2,3 Milliarden Stück zurück. Die Menge des Tabak-Feinschnitts sank um 6,0 Prozent auf 23.581 Tonnen. Der Absatz von Wasserpfeifentabak belief sich auf 727,7 Tonnen und der von klassischem Pfeifentabak auf 398 Tonnen. Quelle: Statistisches Bundesamt