Zu viele Küchen verderben die Mahlzeit? Zumindest kann der kleine Luxus, zwei Küchen auf einer Etage zu haben, für kleine Irritationen sorgen. Man freut sich auf sein Mittagessen, wärmt es in Ruhe auf –und findet kein Besteck. Man will nur einen Kaffee zubereiten – und lernt auf praktische Art, woher die Redewendung mit den Tassen im Schrank kommt.
„Also, dit find’ ick janz schön ärjerlick“, sagt unsere Sekretärin am Empfang, Susanne Knuth. Kein Wunder: Jedesmal fehlt es in der „Chefküche“ an etwas anderem. Mal sind es Löffel, mal sind es Messer, mal sind es Tassen, und gar Schüsseln und Teller können hin und wieder „verschwinden“. Nicht nur sie hat mit dem Problem zu kämpfen. Auch unsere Layouterin Vera Wischnewsky, die in der Küche auf der anderen Seite ihr Mittag macht, zeigt sich genervt. Immerhin ist das Geschirr nicht weg – es ist nur woanders. Man muß sich einfach auf die andere Seite des Gebäudes begeben. Warum es ständig dazu kommt, kann keiner so richtig erklären. Vera stellt eine Theorie auf: „Vielleicht ist es das wandernde Geschirr?“
Klingt nicht ganz abwegig. Seit den 1950ern liegt genug Filmmaterial vor, welches beweist, daß Geschirr sich nicht nur bewegen, sondern auch über Gefühle verfügen und sprechen kann. In der Youtube-Ära tauchen Amateuraufnahmen auf, die auch das Fliegen verschiedener Gefäße nachweisen.
Am Ende stellt sich jedoch heraus: Das Geschirr wandert nicht. Jemand hat einfach vergessen, es an den richtigen Ort zurückzubringen.