Babylons Ischtar-Tor ist älter als angenommen
SAN FRANCISCO. Das Ischtar-Tor von Babylon, welches seit 1930 im Berliner Pergamon-Museum (seit 2023 bis mindestens 2037 geschlossen) steht, wurde auf Veranlassung von König Nebukadnezar II. errichtet, um die Eroberung Jerusalems am 29. Juli 587 v. Chr. und die anschließende Zerstörung der Stadt zu feiern. Dabei deuten Stiländerungen auf drei Bauphasen hin, weshalb manche Historiker meinen, das Tor sei erst nach dem Tode von Nebukadnezar im Oktober 562 v. Chr. vollendet worden. Doch dies war ganz offensichtlich nicht der Fall, wie jetzt eine Arbeitsgruppe um Anita Di Chiara vom Istituto Nazionale di Geofisica e Vulcanologia in Rom und Lisa Tauxe von der Scripps Institution of Oceanography im kalifornischen La Jolla belegen konnte. Die Forscher nahmen Magnetfeldmessungen an fünf Originalziegeln aus den verschiedenen Bauabschnitten vor, um diese genau zu datieren. Das Ergebnis lautete, daß alle Mauerreste aus dem Jahr 583 v. Chr. stammen (Online-Journal Plos-One vom 17. Januar 2024). Die stilistischen Variationen am Ischtar-Tor sind also keine Folge zeitlich versetzter Ergänzungen. Darüber hinaus begann der Bau auch nicht – wie bislang angenommen – unmittelbar im Anschluß an den Sieg Nebukadnezars über das Königreich Juda. (ts)
Zeitkapsel im Kirchturm von Fraustadt gefunden
BERLIN. Die gotische Pfarrkirche St. Stanislaus in Wschowa, dem einstigen Fraustadt in der preußischen Provinz Posen, wurde 1685 bei einem Brand schwer beschädigt und dann zwischen 1720 und 1726 wiederhergestellt. Zum Ende dieser Arbeiten deponierten die Bauleute in der Kirchturmkugel eine datierte Kupferkiste mit Briefen und Dokumenten. Die selbige kam 2023 bei Reparaturen zum Vorschein und gilt nun als die bislang älteste bekannte Zeitkapsel der Welt (Online-Ausgabe von The Epoch Times Deutschland vom 24. Januar 2024). Doch das war nicht der einzige Fund in luftiger Höhe. Weitere Briefe an die Nachwelt wie jene des Bürgermeisters Joseph Bauditz, Zeitungen wie das Fraustädter Volksblatt, Postkarten, Münzen und eine Phiole mit Erde, welche angeblich aus dem Grab des Märtyrers Johannes Nepomuk stammt, belegen, daß die Turmkugel auch in den Jahren 1786, 1884 und 1914 geöffnet und nochmals als Ablageort für Zeitzeugnisse genutzt wurde. Bei deren Sichtung entdeckten die Mitarbeiter des örtlichen Museums ein kleinkalibriges Bleiprojektil, das in dem 1884 hinterlassenen Päckchen steckte. Darüber hinaus weist auch die Kirchturmkugel Einschußlöcher auf. Höchstwahrscheinlich stammen diese ebenso wie das Geschoß aus der Zeit des Ersten oder Zweiten Weltkrieges. (ts)
Erste Sätze
Mein Antrag, die Untersuchungen über den Wrangeloffizier und die militärische Verschwörung unverzüglich durchzuführen, wurde niedergestimmt.
Leo Trotzki: Die wirkliche Lage in Rußland, Hellerau bei Dresden 1928
Historisches Kalenderblatt
14. Februar 1349: Befeuert durch antisemitische Verschwörungstheorien (Brunnenvergiftung) während der Pest fallen in Straßburg beim Valentinsmassaker etwa 2.000 Juden einem Pogrom zum Opfer, in den auch Handwerkszünfte und die Stadt-oberen verwickelt sind.