Bukele als Präsident wiedergewählt
SAN SALVADOR. Der Präsident El Salvadors, Nayib Bukele (Nuevas Ideas), wurde am Sonntag wiedergewählt. Mit beinahe 54 Prozent der Stimmen liegt er deutlich vor seinen Konkurrenten von der rechtskonservativen Alianza Republicana Nacionalista (Arena), die 32 Prozent gewinnen konnte. Noch vor der Verkündigung des offiziellen Ergebnisses wandte sich Bukele an seine versammelte Anhängerschaft in San Salvador. Er habe „vollständige Zuversicht, daß wir die Präsidentschaftswahl gewonnen haben und das in der ersten Runde“.Der Vorsitzende der Arena, Carlo Saade, sprach hingegen von Unregelmäßigkeiten beim Wahlprozeß, wie die salvadorianische Tageszeitung La Prensa Gráfica berichtet. Einige Personen, die für die Organisation der Wahllokale verantwortlich seien, wären am Wahlabend durch Personen, die der Regierungspartei Nuevas Ideas nahestehen würden, ersetzt worden, beklagte Saade. Er forderte das Oberste Wahlgericht dazu auf, bei der Auszählung der Stimmen „wachsam“ zu sein. Das Oberste Wahlgericht betonte hingegen in einer Pressekonferenz am Montag, daß die Stimmenabgabe „reibungslos“ verlaufen sei und es keine Zwischenfälle gegeben habe. Bukeles Wahlkampf beruhte vor allem auf dem Versprechen, Korruption zu bekämpfen, Bandengewalt weiter einzudämmen und den Arbeitsmarkt anzukurbeln. Seine Popularität ist hoch, seit er im März 2022 einen Ausnahmezustand verhängte und in den folgenden Monaten beinahe 60.000 Menschen festnehmen ließ, denen er vorwarf, Mitglieder krimineller Banden zu sein. Die Kriminalitäts- und Mordrate sank daraufhin um mehr als 80 Prozent. Eigentlich verbietet die Verfassung El Salvadors, daß Regierungschefs zwei Amtsperioden in Folge antreten. Doch 2021 kippte das Verfassungsgericht die Regel, Bukele beantragte zudem im Dezember einen sechsmonatigen Urlaub und läßt seitdem seine Parteikollegin Claudia Juana Rodríguez de Guevara die Regierung führen. (lb)
USA und Großbritannien beschießen Huthi-Miliz
Sanaa. Amerikanische und britische Truppen haben mehrere Ziele im Jemen beschossen, in denen sie Huthi-Milizen vermuten. „Diese Angriffe sollen die Fähigkeiten der vom Iran unterstützten Houthi-Miliz, ihre rücksichtslosen und destabilisierenden Angriffe gegen US-amerikanische und internationale Schiffe, die das Rote Meer rechtmäßig durchqueren, weiter stören und beeinträchtigen“, sagte Verteidigungsminister Lloyd J. Austin III in einer vom Pentagon veröffentlichten Erklärung. Eine Reihe weiterer Länder, darunter Australien, Kanada, Neuseeland, Dänemark und die Niederlande, erklärten ihre Unterstützung für den Militärschlag. Insgesamt sollen 36 Stellungen der schiitischen Miliz beschossen worden sein. Seit mehreren Monaten attackieren die islamistischen Huthi Frachtschiffe im Roten Meer. Die Gruppe sieht sich dabei als Kriegspartei, die im Israel-Palästina-Konflikt die Interessen der Palästinenser vertritt. Die amerikanische Regierung beschuldigt den Iran, die Miliz zu unterstützen, Teheran dementiert das. Mindestens 30 Angriffe auf Frachtschiffe wurden seit November verübt, worauf der internationale Schifffverkehr um 15 Prozent einbrach. Der Seehandelsumsatz in der Region brach beinahe um die Hälfte ein, im vergangenen Monat von 804 Millionen Dollar auf 428 Millionen. (lb)