Die Bezahlkarte für Asylbewerber wirkt. Mehrere Thüringer Landkreise haben aus blanker Not in Eigeninitiative die monatliche Auszahlung von mehreren hundert Euro in bar durch eine Guthabenkarte ersetzt. Die kann lediglich regional für Wareneinkäufe genutzt werden und wird nur bei persönlicher Vorsprache aufgeladen. Die Kreise vermelden Erstaunliches: Ein Großteil der solcherart Bedachten lehne die Karte rundweg ab, ein Viertel – heißt es aus einem Landratsamt – sei gar gleich wieder abgereist.
Das Pilotprojekt straft gleich mehrere Asylmärchen Lügen: Die Abkehr von Barleistungen ist sehr wohl machbar. Und sie schreckt zumindest jene Sozialtouristen, denen es vor allem um schnelle Bargeldmitnahme geht, tatsächlich ab. Die von der Asyllobby hartnäckig geleugneten „Pull-Faktoren“ gibt es also doch, und eine bundesweite Bezahlkarte, ohne die Möglichkeit von Geldtransfers ins Ausland und ohne Hintertüren wie Teilauszahlung, könnte zumindest einen davon abstellen und den Kommunen eine wichtige erste Entlastung verschaffen.
Das wäre allerdings nur ein Anfang. Abschiebeversagen, Einbürgerungsturbo, inflationäre Aufenthaltstitel und Sozialleistungen für alle sind noch mächtigere Migrationsmagneten, die ebenfalls schleunigst abgeschaltet werden müssen. Die Asylbewerber-Bezahlkarte ist noch nicht die Lösung aller Probleme, aber sie kann zum Vorboten der überfälligen Migrationswende werden. Da der Bund nicht zu potte kommt, haben weitere Kreise eine eigene Karte angekündigt.