Karlspreis für Rabbiner und jüdische Gemeinschaften
AACHEN. Der Internationale Karlspreis zu Aachen geht in diesem Jahr an den Präsidenten der europäischen Rabbinerkonferenz, Pinchas Goldschmidt (60), und die jüdischen Gemeinschaften in Europa. Das Karlspreis-Direktorium will mit dieser Auszeichnung ein Signal setzen für jüdisches Leben in Europa und gegen jede Form von Antisemitismus. Es würdigte Goldschmidts „herausragendes Wirken für den Frieden, die Selbstbestimmung der Völker und die europäischen Werte, für Toleranz, Pluralismus und Verständigung“. Wertschätzung finde auch sein Engagement für den interreligiösen Dialog zwischen Juden und Christen sowie zwischen Juden und Muslimen. Der in Zürich geborene Goldschmidt ist seit 1993 Oberrabbiner von Moskau, verließ die Stadt aber nach dem russischen Angriff auf die Ukraine. Die Preisverleihung findet am 9. Mai im Krönungssaal des Aachener Rathauses statt. (tha)
Peter-Huchel-Preis 2024 geht an Anja Utler
FREIBURG. Der diesjährige Peter-Huchel-Preis für deutschsprachige Lyrik geht an die in Leipzig lebende Lyrikerin Anja Utler (51). Wie der Südwestrundfunk mitteilte, würdigte die Jury ihren Band „Es beginnt. Trauerrefrain“ als herausragende Neuerscheinung des Jahres 2023. Thematischer Ausgangspunkt ist der Beginn des Angriffskrieges Rußlands auf die Ukraine. Der Band enthält 209 kurze Gedichte, die frei der Form des japanischen Haiku folgen, und einen Essay. Zur Begründung der Preisvergabe heißt es, Utlers Vierzeiler seien „tastende Sprachkonzentrate am Rande des Sagbaren“. Der vom Land Baden-Württemberg und dem Südwestrundfunk gestiftete Preis erinnert an den Lyriker und Chefredakteur von Sinn und Form Peter Huchel (1903–1981). Die Auszeichnung ist mit 15.000 Euro dotiert und wird am 3. April, dem Geburtstag Huchels, in Staufen im Breisgau verliehen. (tha)
Christlicher Publizist Heinz Matthias gestorben
NIEDENSTEIN. Der Gründer und frühere Vorsitzende des Arbeitskreises Christlicher Publizisten (ACP), Heinz Matthias, ist tot. Wie seine Familie mitteilte, starb er am 19. Januar im Alter von 96 Jahren in Niedenstein. Der Berufsschullehrer gründete den ACP 1971 und leitete ihn bis 2019. Nachfolger von Matthias im Amt als ACP-Vorsitzender ist der Elektroingenieur Friedrich Wolf. Der Verein setzt sich für eine „angemessene Publizierung von biblischen Denk- und Handlungsweisen in den Massenmedien“ ein. Er wendet sich dagegen, die biblische Botschaft zu politisieren oder zu verwässern. Matthias besuchte nach eigenen Angaben über 700mal Rundfunkanstalten und interviewte für die alle drei bis vier Monate erscheinende Zeitschrift des ACP 250 Prominente, darunter Altbundeskanzler Helmut Kohl, den ehemaligen US-Präsidenten Jimmy Carter und den früheren sowjetischen Staatspräsidenten Michail Gorbatschow. Er bekam auch eine Audienz bei Papst Johannes Paul II. Der Witwer hinterläßt zwei Töchter, zwei Söhne, zwölf Enkel und 15 Urenkel. (idea)