Auch die Redaktion der katholischen Herder Korrespondenz (11/2023) präsentiert ihre Gastkolumnistin, die für die Partei der Grünen im Bundestag sitzende, zuvor islamischen Religionsunterricht an Gesamtschulen erteilende Lamya Kaddor (Jahrgang 1978) notorisch als „Islam- und Erziehungswissenschaftlerin“. Mit medial derart aufgepumpter Autorität warnt die Gründerin des Vereins „Liberal-Islamischer Bund“ vor dem hölzernen Eisen des „antimuslimischen Rassismus“ aus der „Mitte der Gesellschaft“, der jenem „rechtsextremen Weltbild“ entspreche, dem acht Prozent der Bundesbürger anhingen, die nicht begriffen hätten, daß der Islam als größte und mit einem Durchschnittsalter ihrer Anhänger von 37 Jahren auch jüngste religiöse Minderheit zu Deutschland gehöre. Um hier Bewußtseinswandel zu schaffen, sei etwa in der Bundeswehr, wo bereits 3.000 muslimische Soldaten dienen, die Militärseelsorge mit Hilfe von Imamen auszubauen, müsse islamischer Religionsunterricht an Schulen so wie der christliche selbstverständlicher Teil der Lehrpläne werden, sollten Kommunen die Wohlfahrtspflege für Muslime erweitern. Viele solcher Einzelmaßnahmen seien einzubetten in eine politisch-medial zu vermittelnde „tiefgreifende Sensibilisierung für Islamfeindlichkeit“. Die geht für Kaddor auch vom eingewanderten „toxischen Islamismus“ aus, der unter den 8,5 Millionen muslimischen Migranten weitaus größeren Zuspruch findet als ihr liberaler Telefonzellenverein. Da der Islamismus sich aber, wie sie klagt, „nicht entlang der freiheitlich-demokratischen Grundordnung entfaltet“, wäre ihm gegenüber „Islamfeindlichkeit“ dann nicht gelebter Verfassungsschutz?