© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 05/24 / 26. Januar 2024

Meldungen

EnBW-Chef: Atomausstieg ist „irreversibel“

KARLSRUHE. Der im Besitz des Landes Baden-Württemberg und von Kommunalverbänden befindliche Energiekonzern EnBW hat für „das Gelingen der Energiewende“ mehr Steuergeld gefordert. Die Branche brauche Klarheit darüber, wie der Bau von wasserstoffähigen Gaskraftwerken „angereizt werden soll. Sonst wird nicht in diese Lösungen investiert“, warnte EnBW-Chef Andreas Schell im Handelsblatt. Diese Kraftwerke müßten „einspringen, wenn die Erneuerbaren nicht ausreichend Strom produzieren“, denn „sonst könne der Kohleausstieg nicht vollzogen werden“, so der frühere Daimler- und Rolls-Royce-Manager. Den Atomausstieg hält Schell für „irreversibel“, und Rationierungen seien angesichts des volatilen Solar- und Windstroms unausweichlich: Es gehe darum, „die Stromzufuhr unter bestimmten Bedingungen kurzzeitig zu reduzieren, um Netzüberlastungen vorzubeugen“. Perspektivisch würden die Strompreise in Mangellagen allerdings temporär merklich ansteigen: „Dynamische Tarife für Kunden“ würden dann aber „dafür sorgen, daß diese Eingriffe nicht notwendig sind“, erläuterte Schell. (fis)

 www.enbw.com/energiewelt





Tschechische Bauern unterstützen Proteste

PRAG. Die tschechische Landwirtschaftskammer (AKČR) unterstützt die Proteste der deutschen Bauern gegen die Abschaffung des steuerreduzierten Agrardiesels. „Wir beobachten die Situation in Deutschland sehr genau und sind zu hundert Prozent solidarisch mit den dortigen Landwirten. Sie stehen vor ähnlichen Problemen wie unsere Bauern und Erzeuger“, erklärte AKČR-Präsident Jan Doležal. Deutsche wie Tschechen litten unter Förderkürzungen, steigenden Energiekosten, teuren Umweltauflagen, Einkommensverlusten und ausländischen Billigimporten: „Unser gemeinsames Ziel ist eine würdige, faire und lebensfähige Landwirtschaft. Solange die Regierungen dies nicht verstehen und den Agrarsektor nicht als strategisch wichtig anerkennen, ist die Existenz der Landwirte und damit die Ernährungssicherheit unserer beiden Länder bedroht“, warnte der 37jährige Agraringenieur. „Am besten wäre es, nicht nur in Deutschland, sondern in ganz Europa bei Null anzufangen und die Subventionen sowie die unverständliche Agrarpolitik abzuschaffen“. (fis)

 www.akcr.cz/info/aktuality





Zahl der Woche

Von 2,4 auf 2,9 Prozent ist die Inflation im Euroraum gestiegen. Im Dezember 2022 hatte der harmonisierte EU-Verbraucherpreisindex (HVPI) bei +9,2 Prozent gelegen. Preistreiber waren Lebensmittel (+6,8 Prozent) und Dienstleistungen (+4 Prozent). Die höchste Geldentwertung hatten die Slowakei (6,6 Prozent), Österreich (5,7) und Kroatien (5,4). Deutschland und Slowenien lagen im oberen Mittelfeld (je 3,8). Am niedrigsten war der Kaufkraftverlust in Italien und Belgien (je 0,5) sowie Lettland (0,9).Quelle: Eurostat