© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 05/24 / 26. Januar 2024

Ron DeSantis zieht die Kandidatur zurück
Klein-Trump räumt den Platz
Carsten Peters

Ron DeSantis galt einst als wählbare Alternative für innerparteiliche Trump-Kritiker. Dabei erschien es immer ein bißchen so, als habe man ihn zur Präsidentschaftskandidatur überreden müssen.

Der Gouverneur von Florida konnte in den acht Monaten seines Wahlkampfs auch weder eine breite Pro-Trump-Basis noch die in den USA notwendigen Kampagnen-Spender mit seiner hölzernen Art und einstudierten Mantras überzeugen. Ex-Präsident Donald Trump nannte ihn spöttisch „Sanctimonius“. Jetzt ging DeSantis das Geld aus. 

Darüber hinaus war sein Abschneiden in den ersten republikanischen Vorwahlen letzte Woche in Iowa verheerend: Er landete weit hinter Trump und nur knapp vor Nikki Haley. Im Zuge seines Verzichts bekräftigte DeSantis nüchtern seine Unterstützung für den Ex-Präsidenten. 

Der konservative Politiker ist mit seinem Rückzug nicht geschaßt. Sollte es dieses Jahr erneut zum Duell Biden/Trump kommen, hätten beide nach einer Wiederwahl lediglich noch eine Amtszeit vor sich.

Viele Augen richten sich deswegen heute schon auf den Wahlkampf 2028. Immerhin kann sich der noch 45jährige „Klein-Trump“ nach seinem Antritt gegen den 77jährigen Übervater immer noch als Zweiten bezeichnen. Bei den Vorwahlen im historisch von Demokraten dominierten Bundesstaat New Hampshire kann Nikki Haley zwar nochmal punkten, doch an einen Sieg über Trump glaubt niemand.