© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 05/24 / 26. Januar 2024

Christenverfolgung nimmt weltweit zu
Angriffe fast vervierfacht
Martin Lohmann

Entfesselte Gewalt! Die Nachricht müßte eigentlich jeden, der sich für Freiheit und Humanität oder die vielbeschworene Toleranz einzusetzen vorgibt, erschrecken: das Hilfswerk Open Doors schlägt Alarm, weil die Christenverfolgung weltweit dramatisch zunimmt. Vertreibung, Unterdrückung, Kirchenschändungen und Mord.

Christen sind nach wie vor die am stärksten verfolgte religiöse Gruppe. 365 Millionen Christen in 78 Ländern werden wegen ihres Glaubens unterdrückt und diskriminiert. Von Nordkorea über Nigeria bis hin zum Iran und Afghanistan. China, Indien und Nicaragua nicht zu vergessen. Angriffe auf Häuser von Christen nahmen in nur einem Jahr um 371 Prozent  – von 4.547 auf 21.431 zu. Auch in Europa wächst die Gefahr für Christen. Bis hin zum Mord mit einer Machete.

Doch alle hierzulande, die sich die Weltrettung aufs Fähnchen schreiben und gerne betroffen sind, schweigen beredt oder schauen lieber weg angesichts dieser Verfolgung und Diskriminierung der eigenen Glaubensgemeinschaft oder Traditionslinie. Oder hatten die Volksvertreter und „Spitzen“-Politiker einfach bisher nur keine Zeit, weil sie fotogen auf medial begleitete Demos mußten? 

Und wo sind eigentlich die „neutralen“ Bischöfe, die neuerdings ganz besorgt die freie Frohbotschaft durch eine parteipolitisch gebundene Drohbotschaft ersetzen? Ist es etwa nicht opportun, erwiesene „entfesselte Gewalt“ zu verurteilen und gelebte Toleranz zu fordern?