Manchmal kann man auch die Gegenseite loben. Der einstige CDU-Zerstörer Rezo hat sich mit der eigenen linksliberalen Blase und dem acht Milliarden Euro mächtigen öffentlich-rechtlichen Rundfunk angelegt. In zwei Videos hat sich der Youtuber das vom NDR verantwortete Funk-Reportageformat „Strg_F“ vorgeknöpft und seine eigenen Erfahrungen geteilt, die bereits länger gegen die Sendung bestehende Vorwürfe wie „Framing“, Lügen, Recherchefehler und aus dem Kontext geschnittene Äußerungen bestätigten. Der Streit entbrannte um einen Bericht, bei dem auch der Nahrungsergänzungsmittelhersteller More Nutrition erwähnt wurde, für den Rezo einst warb. „Strg_F“ meint, die Redaktion habe den Filmemacher ordentlich angefragt, aber keine oder nur unvollständige Antworten erhalten. Rezo widerspricht, präsentiert Screenshots und wirft den Machern Verdrehungen vor, die deren Glaubwürdigkeit beschädigten. Sollte hier also jemand vorgeführt werden ohne die wirkliche Chance, etwas zu entgegnen? „Rechte“ können ein Lied von solch einer Methode singen. Drucksten NDR und „Strg_F“ zuerst herum, schrieb die Redaktion nun auf Instagram, sie beschäftige sich „intensiv mit den Dingen, die wir falsch gemacht haben“. Das Jugendformat habe „ein riesengroßes Glaubwürdigkeitsproblem“, räumt gar Funk-Inhalte-Leiter Stefan Spiegel im Deutschlandfunk Kultur ein. Ein externes Team soll den Fall nun aufarbeiten.