Entlassungswelle bei Autozulieferer Brose
COBURG. Der Auto- und Fahrradzulieferer Brose hat eine Entlassungswelle angekündigt. „Wir haben 2023 den Umsatz von 7,5 auf rund acht Milliarden Euro gesteigert und machen auch unter dem Strich Gewinn“, erklärte Geschäftsführer Philipp Schramm im Handelsblatt. Aber ein Betriebsergebnis (Ebit) unter zwei Prozent sei zu niedrig. Ziel seien „nachhaltig über fünf Prozent“, um genug Liquidität für Investitionen in neue Technologien, langfristige Kooperationen und Zukäufe tätigen zu können. „Um unser Wachstum nachhaltig aus eigener Kraft zu finanzieren und das zu tun, was wir vorhaben, benötigen wir ein Ebit von 7,5 bis acht Prozent“, so Schramm. 2022 mußte die Familienfirma mit 32.000 Mitarbeitern, die europaweit 32, in Asien 20 und in Amerika 13 Standorte hat, erstmals Bankkredite aufnehmen. „Die Personalkosten müssen um zehn Prozent und unsere Investitionen um 20 Prozent reduziert werden, um entsprechenden finanziellen Spielraum zu bekommen.“ Dabei gehe es „nicht nur um Deutschland, sondern um die Hochlohnstandorte weltweit, beispielsweise auch in den USA und Shanghai in China“, so der Brose-Chef. Brose-Haupteigner Michael Stoschek werde aber „auf die Sozialverträglichkeit der Entscheidungen“ achten. (fis)
Vertrauen in den Markt und staatliche Programme
BERLIN. Der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie (HDB) hält das Ampel-Versprechen von jährlich 400.000 fertiggestellten neuen Wohnungen für „von vornherein unrealistisch“. 2023 seien nur 270.000 Wohnungen fertiggestellt worden, dieses Jahr dürften es nur gut 200.000 werden, erklärte HDB-Chef Peter Hübner in der FAZ. Die extremen Ausschläge bei den Materialpreisen seien zwar vorbei, aber Energie sei nach wie vor zu teuer, und es herrsche ein Förderchaos: „Da werden Programme aufgelegt und teilweise nur Wochen später wieder geschlossen, weil das Geld leer ist“, so der Deutschland-Vorstand des Baukonzerns Strabag. „Es braucht dauerhaft Verläßlichkeit und Vertrauen in den Markt und staatliche Programme.“ Es sei unmöglich, „Sozialwohnungen ohne Zuschuß des Staates zu dem gewünschten Mietpreis von sechs bis acht Euro je Quadratmeter zu bauen, wir bräuchten 18 Euro. Grund sind staatliche Vorgaben, teure Grundstücke und hohe Zinsen“, erläuterte Hübner. (fis)