© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 03/24 / 12. Januar 2024

Meldungen

Sexuelle Ausbeutung von Kindern verdoppelt

DUBLIN. Die Meldungen über sexuelle Ausbeutung von Kindern haben sich nach Angaben der Irish Times 2023 verdoppelt. Die neuesten Zahlen zeigten, daß bis zum 12. Dezember 61 Fälle von mutmaßlicher sexueller Ausbeutung von Kindern durch Sozialarbeiter oder andere Mitarbeiter der Kinderschutzbehörde Tusla festgestellt wurden. Dies stelle einen deutlichen Anstieg gegenüber den 27 Berichten über mutmaßliche Ausbeutung von Kindern dar, die von der Kinder- und Familienbehörde im Jahr 2022 registriert worden seien. 47 Kinder davon hätten sich in der Obhut des Staates befunden. Eine im Juni veröffentlichte Studie des University College Dublin (UDC) ergab, daß Mädchen in Pflegefamilien von koordinierten „Banden räuberischer Männer“ angegriffen worden sein. Die Studie, so die Irish Times weiter, habe ergeben, daß Mädchen regelmäßig mit Taxen aus Heimen abgeholt und in Hotels gebracht worden seien, wo sie dann sexuell ausgebeutet und mißbraucht wurden, oft nachdem sie mit Drogen versorgt oder beschenkt worden seien. Die Gesundheitsbehörde Health Information and Quality Authority (Hiqa) müsse dringend und schnell auf alle Fälle von mutmaßlicher Ausbeutung von Kindern in staatlichen Heimen reagieren, betonte UDC-Mitabeiterin Ruth Breslin. Die Studie kam zu dem Schluß, daß die Neueinstufung durch das Justizministerium dazu geführt habe, daß Kinder in den vergangenen Jahren aus den irischen Statistiken über den Sexualhandel nahezu verschwunden seien, wobei „anhaltende Verwirrung darüber“ geherrscht habe, wie der Kinderhandel in Irland konzeptualisiert werde. Der 85seitige Bericht enthält keinen Hinweis auf Rasse oder ethnische Zugehörigkeit. Doch die Vorgehensweise der Täter entspreche dem, was im Vereinigten Königreich üblich sei, beschrieb der regierungskritische Onlinedienst The Burkean die Situation. Vor dem Hintergrund mehrerer Vergewaltigungsprozesse gegen Pakistaner, die versucht hätten, irische Frauen zu vergewaltigen und zu entführen, sei es verständlich, wenn man zwischen den Zeilen lese, was der Bericht nicht sage. Trotz der sich häufenden Indizien sei es jedoch noch zu früh, um zu sagen, ob hier ein irisches Rotherham oder Rochdale entstanden sei. (ctw)

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Tschechische Sozialhilfe für Ukraine-Flüchtlinge

PRAG. Flüchtlinge aus der Ukraine könnten durch eine Reform der Sozialhilfe ab 2025 Zugang zum tschechischen Sozialhilfesystem erhalten. Dies soll eine Digitalisierung der Antragsstellung ermöglichen, erklärtete Arbeitsminister Marian Jurečka. Derzeit können sie nur mit einem Sondervisum Sozialleistungen bekommen, wenn ihr Haushaltseinkommen unter dem tschechischen Existenzminimum und den festgelegten Wohnkosten liege. Derzeit hielten sich 376.100 Ukraine-Flüchtlinge mit einem Sondervisum im Lande auf. 263.800 davon waren Erwachsene zwischen 18 und 65 Jahren. Die anderen waren Kinder und Senioren, so der 42jährige Jurečka, der seit 2020 Chef der Christdemokraten(KDU-ČSL) ist. Im November 2023 zahlten die Arbeitsämter 54.300 ukrainischen Haushalten humanitäre Leistungen im Wert von 496 Millionen Kronen (19,8 Millionen Euro) aus. Etwa 125.000 (53 Prozent) der Ukrainer hätten eine Arbeitsstelle. Dies sei eine „sehr hohe Zahl“, meinte Jurečka. (fis)

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