© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 02/24 / 05. Januar 2024

Meldungen

Katzenseuche: Mutiertes Coronavirus weit verbreitet?

EDINBURGH. Das mutierte Coronavirus FCoV-23, das vergangenes Jahr auf Zypern Tausende Katzen verenden ließ (JF 48/23), könnte sich auch in anderen europäischen Ländern verbreitet haben. Wenn FCoV-23 wie vermutet schon vor Jahren im Nahen Osten entstanden ist, dann habe dieses Virus „längst den Weg zu englischen, niederländischen oder deutschen Hauskatzen gefunden“, erklärte der Tierpathologe Charalampos Attipa von der University of Edinburgh in der Welt. „Nicht nur aus Zypern, auch aus der Türkei, aus Bulgarien oder Rumänien werden viele Tiere von Tierschutzorganisationen vermittelt“, aber nicht nur bezüglich FCoV-23 fehle „eine Diagnostik, die so zeitgemäß ist, daß sie das Einschleppen von Erregern effektiv verhindert“, warnte der zypriotische Wissenschaftler. Das Blut importierter Katzen sollte daher künftig mit einem PCR-Test untersucht werden: „Während der Antikörpertest nicht immer aussagefähig ist, würde der dann eindeutig sagen, ob die Tiere das Virus tragen“, so Attipa, der mit Fachkollegen die Ursache der Katzenseuche auf Zypern entdeckte. Jede Katze, die fiebert und Durchfall hat, müsse schnellstens zum Tierarzt. In Zypern hätten sich drei Wirkstoffe als Heilmittel bewährt: „Zwei alte Bekannte aus der Covid-19-Therapie und ein neues, speziell für dieses Virus entwickeltes.“ (fis)

 doi.org/10.1101/2023.11.08.566182





Autohersteller Daihatsu legt Produktion vorläufig still

ŌSAKA. Der japanische Autohersteller Daihatsu hat im Dezember seine gesamte Produktion stillgelegt und einen weltweiten Auslieferungsstopp verhängt. Anlaß ist ein vom TÜV Rheinland Japan bestätigtes Gutachten, wonach in 64 Modellreihen bei insgesamt 174 Sicherheitstest-Kriterien „Unregelmäßigkeiten“ festgestellt wurden. Im April 2023 hatte es bei zunächst vier Daihatsu-Modellen Manipulationsvorwürfe gegeben. Die unter Verkleidungen liegenden Airbags würden bei einem Seitencrash nicht richtig schützen, da die Türstruktur von Daihatsu-Ingenieuren nur bei für den Crashtest vorgesehenen Fahrzeugen modifiziert worden sei. In der Serienproduktion waren diese Veränderungen weggelassen worden. Nun wurde festgestellt, daß für Airbag-Tests auch ein anderes Steuergerät verwendet wurde. Daihatsu verkaufte bis 2013 seine preisgünstigen Kleinwagen auch in Europa. 2016 wurde das Unternehmen komplett von Toyota übernommen. (fis)

 www.daihatsu.com





SpaceX: Falcon Heavy bringt Militärdrohne ins All

CAPE CANAVERAL. Die Falcon Heavy, eine Schwerlastrakete der Firma SpaceX des US-Milliardärs Elon Musk, hat am 29. Dezember erstmals einen Raumgleiter der United States Space Force (USSF) ins All gebracht. Die offiziell fünf Tonnen schwere, knapp neun Meter lange und mehrfach verwendbare Drohne X-37B wurde ab 1999 von Boeing entwickelt und 2004 von der US-Militärbehörde Darpa übernommen. Die erste X-37B-Mission startete 2010 und dauerte 224 Tage. Bei bislang fünf Starts war eine Atlas V die Trägerrakete. 2017 wurde einmal die Falcon 9 von SpaceX genutzt. Die 2020 gestartete sechste X-37B-Mission dauerte 908 Tage. (fis)

 spacex.com/





Erkenntnis

„Immer öfter setzt die Medizin im Kampf gegen den Krebs auf das Immunsystem des Patienten. Denn je mehr Eiweiße in der Krebszelle verändert sind, desto besser können sie vom Immunsystem erkannt werden. Hieraus ergibt sich die Möglichkeit der Behandlung mit sogenannten Immuncheckpoint-Inhibitoren, die die Immunabwehr gegen Krebszellen aktivieren.“

Ulrich Keilholz, Medizinprofessor und Direktor des Charité Comprehensive Cancer Center