© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 02/24 / 05. Januar 2024

Agrar-Diesel und Traktor-Steuer
Durch Steuern ruiniert
Anthony Lee

Kürzlich hat ein Kollege die europäische Verkehrsschlagader A2 lahmgelegt. Das ist nichts Wünschenswertes. Es zeigt aber: Wenn alle Bauernverbände sich auf eine Position einigen, können wir etwas erreichen.

Unsere Position ist klar: Wir wollen und brauchen die Vergünstigung für Agrar-Diesel und die verringerte KfZ-Steuer für Landwirtschaftsfahrzeuge. Ohne sie, sind deutsche Bauern nicht mehr konkurrenzfähig. In Belgien und Frankreich dürfen Landwirte Heizöl tanken und werden so entlastet.

Die Kfz-Steuer sollen wir künftig auch für Fahrzeuge zahlen, die zu weit über 90 Prozent auf dem Acker fahren – das heißt auf unserem Eigentum. Bemessungsgrundlage ist die Kubikzahl. Viel Kraft bedeutet hohe Steuern. Natürlich wird das für Landwirte teuer. Damit bricht mindestens ein Monatsverdienst weg.

Nach alledem kommt Landwirtschaftsminister Cem Özdemir und erzählt uns, wir müßten um jede Handvoll Getreide kämpfen, weil – und das stimmt – alle 13 Sekunden weltweit ein Kind an Unterernährung stirbt.

In einer solchen Situation legen unsere Bürokraten in Deutschland vier Prozent der Landwirtschaftsflächen still. Theoretiker schreiben uns vor, wann wir unsere Felder pflügen und düngen dürfen. Obendrauf kommen noch mehr Auflagen wie der Green Deal aus Brüssel. Würde die EU den umsetzen, müßten acht Millionen Hektar woanders auf der Welt bewirtschaftet werden.






Anthony-Robert Lee ist Bundessprecher des Bauernverbandes „Landwirtschaft verbindet Deutschland“.