© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 52/23 - 01/24 / 22. Dezember 2023

Frisch gepreßt

Städtebau-Antifa. Der weiße, von der „geschichtsabweisenden Glätte der Moderne“ (Walter Benjamin) zeugende Beton-Kubus im Bauhaus-Stil, den sich Jürgen Habermas vor fünfzig Jahren zwischen die feudalen „Almhütten“ am Starnberger See setzen ließ, verkörpert architektonisch das Kerndogma seiner Sozialphilosophie für die „postnationale Einwanderungsgesellschaft“: „Zukunft braucht keine Herkunft“. Einen durch vorgängige kulturelle, geschweige denn ethnische Homogenität gesicherten „Hintergrundkonsens“ hätten von schrankenlos „bunter“ Diversifizierung geprägte Großkollektive nicht länger nötig. Die hegemoniale linke Städtebau- und Architekturideologie folgt seit Jahrzehnten implizit diesem Credo. In der Zerstörung der historischen Bausubstanz deutscher Städte, die der alliierte Bombenterror übrigließ, findet sie daher ihre Erfüllung, führt der Kulturhistoriker Claus Wolfschlag in seinem klugen Essay aus, der intime Kenntnis der Szene verrät, die mit totalitärer Aggressivität und geballter Medienmacht gegen Bewahrer des steinernen kulturellen Erbes operiert und jede im städtischen Raum vermittelte Erweiterung des geschichtlichen Horizonts verhindern möchte. Rekonstruktionsinitiativen, wie sie Wolfschlag erfolgreich für die Frankfurter Altstadt ergriff, gelten daher für die „progressiven“ Apologeten grenzenloser Entortung als „faschistische Anschläge“ auf die ersehnte globale Standardisierung. Zumal sich, wie einer ihrer Einpeitscher frohlockt, „Migranten problemloser einfügen“ in Städte, die nicht voller „Geschichte und Identität“ sind. (wm)

Claus Wolfschlag: Linke Räume. Bau und Politik. Kaplaken Band 85, Verlag Antaios, Schnell-roda 2023, gebunden, 96 Seiten, 10 Euro





Finsternis. Die westliche Welt erlebt nach der „sexuellen Revolution“ von 1968 eine weitere, diesmal sogar vom Staat vorangetriebene Revolution. Männlichkeit und Weiblichkeit, Mutter und Vater, alles steht zur Disposition. Es herrschen geschlechtliche Verwirrung, sexuelles Chaos, die menschliche Liebe zwischen Mann und Frau, Eltern und Kindern werden bewußt verhöhnt, Ehe und Familie im Sinne der „Theologie des Leibes“ des Hl. Johannes Paul II. zum Auslaufmodell erklärt. Stattdessen frönt man ungeniert den tollsten Perversionen der LGTBIQ-Bewegung, die die sakramental-liturgische Weltsicht und Schöpfungsordnung auf den Kopf stellen. Der Dozent Christopher West zählt zu den weltweit bekanntesten Lehrern der „Theologie des Leibes“ und beantwortet in seinem Büchlein Fragen nach dem ultimativen Sinn des Lebens, welche Rolle Sexualität und Freiheit spielen, und wie man dem Lügenwahn der herrschenden Mächte erfolgreich widerstehen kann. (W.O.)

Christopher West: Von der Finsternis des Leibes. Wie wir den Sinn für Sex, Geschlecht, Ehe und Familie verloren haben (und wie wir ihn zurückgewinnen). Fe-Medienverlag, Kisslegg 2023, broschiert, 103 Seiten, 6,95 Euro