© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 52/23 - 01/24 / 22. Dezember 2023

Meldungen

CSU fordert Integration zweier Rundfunkanstalten

MÜNCHEN. Der bayerische Medienminister und Staatskanzleichef Florian Herrmann (CSU) hat gefordert, die Zahl der ARD-Landesanstalten zu verringern. „Es gibt ja zwei sehr kleine Sender, Radio Bremen und den Saarländischen Rundfunk“, meint Herrmann im Interview mit der „Mediengruppe Bayern“. Das RB, das für 680.000 Einwohner im Land Bremen sendet, könnte im NDR, der Niedersachsen, Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern (insgesamt: 14,4 Millionen Einwohner) bedient, aufgehen. Und der SR dürfte dem Südwest­rundfunk zugeschlagen werden, der Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz abdeckt. Das Saarland hat 990.000 Einwohner, die anderen beiden Länder zusammen 15,2 Millionen. „Ich stelle mir durchaus die Frage, ob man wirklich alle aktuellen Rundfunkanstalten braucht“, sagte der CSU-Politiker Herrmann. Er fordere, so der Vertraute von Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU), „eine strukturelle Reform der öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten, die wirklich einschneidend ist, und die auch weh tut“. Es gehe um eine grundsätzliche Veränderung: „Ich weiß, daß es Widerstände geben wird. Aber es hilft nichts.“ Zur Zeit läuft das Verfahren zur Festlegung des Rundfunkbeitrags ab 2025. Es ist eine Anhebung des Rundfunkbeitrags von monatlich 18,36 auf 18,94 Euro im Gespräch. Mehrere Ministerpräsidenten haben sich bereits gegen eine Erhöhung ausgesprochen – darunter auch Söder. (fh)





„SZ“-Vize-Chefredakteurin kopiert, ohne zu zitieren

MÜNCHEN. Der stellvertretenden Chefredakteurin der Süddeutschen Zeitung, Alexandra Föderl-Schmid, wird vorgeworfen, in mindestens elf Artikeln Inhalte anderer Autoren verwendet zu haben, ohne diese zitiert zu haben. Sie habe sogar Textstellen wörtlich übernommen, berichtet das Magazin Medieninsider. Ein unter ihrem Namen im Oktober veröffentlichter Beitrag behandelt den jüdischen Feiertag Simchat Tora. Einige Passagen ähneln stark einem Text des Jüdischen Museums in Berlin, ohne die Quelle zu nennen. Föderl-Schmid erklärte die Ähnlichkeiten gegenüber dem Medieninsider damit, daß der Lexikon-Text keinen „Anspruch auf journalistische Originalität“ enthalte. Es gehe darum, „einen Sachverhalt oder einen Begriff möglichst präzise und allgemeinverständlich zu erklären“. Daß sie dabei möglicherweise zu viel wörtlich übernommen habe, bedauere sie. Vor wenigen Tagen erst hatte die SZ der AfD-Vorsitzenden Alice Weidel vorgeworfen, Teile ihrer Dissertation abgeschrieben zu haben. Einer der angeblich ohne Quellenangabe zitierten Wissenschaftler, Stefan Homburg, bestritt diesen Vorwurf. Die von Weidel verwendeten Wörter seien größtenteils „Allerweltsbegriffe“ und könnten nicht als Plagiat betrachtet werden, sagte Homburg. (lb)





Aufgelesen

„Haltung ist etwas für Orthopäden oder Journalisten, die zu viel sitzen.“

Der ehemalige „Hart aber Fair“-Moderator Frank Plasberg im Interview mit T-Online.de