Vor der Saison haben viele von der stärksten Zweiten Liga aller Zeiten gesprochen. HSV, Schalke, Kaiserslautern, Hertha, Hannover, Nürnberg und Düsseldorf – Traditionsvereine mit enormem Zuschauerpotential sollten das Unterhaus zum Spektakel machen. Und sie tun es auch im DFB-Pokal. Im Viertelfinale sind vier Zweit- und nur drei Bundesligisten vertreten. Und dann ist da noch Saarbrücken als Drittligist. Die Auslosung vom Sonntag garantiert zwei Vertretern aus dem Unterhaus den Einzug ins Halbfinale, weil das Quartett untereinander spielt.
Erstmals seit 2011 könnte wieder ein zweitklassiger Klub ins Endspiel einziehen. Ist die Liga wirklich so stark? Ich gucke viele Partien aus dem Unterhaus, weil meine Hertha dort kickt. Und die Ausgeglichenheit beeindruckt, das Spielniveau ist zudem meist hoch. Jeder kann jeden schlagen. Am vergangenen Wochenende holte der Letzte, VfL Osnabrück, einen Punkt gegen den Ersten, St. Pauli.
Zwischen den Plätzen drei und zehn liegen nur vier Punkte – wahnsinnig eng. Die halbe Liga kann noch aufsteigen. Daß mit Fortuna Düsseldorf und Hertha zwei Verfolger die meisten Tore geschossen haben, bestätigt die Unberechenbarkeit. Nur bei Schalke, das vor der Saison als Topfavorit galt, lief viel schief. Jetzt haben die Knappen zweimal gewonnen und träumen als Dreizehnter wieder vom Aufstieg. Unmöglich scheint nichts. Und der Fünfzehnte, Kaiserslautern, kann noch den DFB-Pokal gewinnen.
Die Tabelle führen zwei kleine Klubs an, die niemand auf der Rechnung hatte: St. Pauli und Kiel. Aber ob das so bleibt? Daß jeder jeden schlagen kann, macht es so unvorhersehbar. Auch im DFB-Pokal. Bundesliga, nimm dich in acht.