Kein Graf Reinhard kommt geritten, um die Eichen und Buchen zu retten. All jene guten und selbst die bösen Gestalten, die dem Volksglauben entsprungen sind und denen die Brüder Grimm ein ewiges Denkmal gesetzt haben, verlieren gerade ihre Heimat. Aus dem Reich der Baumriesen wird die Diktatur der Mega-Windräder. Eiserne Harvester schlagen autobahnbreite Breschen in den 200 Quadratkilometer umfassenden Reinhardswald in Nordhessen. Im Märchenwald wird gerodet, um Pläne des CDU-geführten Regierungsbezirks Kassel und der Berliner Ampel Wirklichkeit werden zu lassen. Bis zu 241 Meter hohe Monster-Windräder sollen nördlich des Dornröschenschlosses Sababurg errichtet werden, um damit die totale Energiewende zu vollziehen. Vergeblich wird seit Jahren gegen den Irrsinn protestiert. Gesunde Bäume werden gefällt, damit Rotorblätter, jedes so groß wie ein Langstrecken-Airbus, herantransportiert werden können.
Natur- , Umwelt- und Landschaftsschutz spielen keine Rolle mehr, wenn es um die Klimareligion geht.
Kein Klimakleber kettet sich an die mächtigen Holzerntemaschinen, Greenpeaceler bauen keine Baumhäuser, um den Frevel zu beenden, keine Umwelthilfe klagt sich durch alle Instanzen. Natur- , Umwelt- und Landschaftsschutz spielen keine Rolle mehr, wenn es um die Klimareligion geht. Artensterben wird selbstverständlich akzeptiert. Statt von Himmel fallende Sterntaler wird es zerschredderte Vögel und orientierungslose Fledermäuse regnen. Und diesmal wird wohl nicht das Gute über das Böse siegen. Das Aktionsbündnis Märchenwald scheint keine Chance zu haben. Schwarz-Rot in Wiesbaden wird den schwarz-grünen Windradkurs der vergangenen Legislaturperiode fortsetzen. Es gibt keine Anzeichen dafür, daß es den Windradinvestoren wie der Riesin Trendula geht, die nach dem Mord an ihren Schwestern von einem Blitz erschlagen und anschließend vom Erdboden verschlungen wurde. Denn darauf können sie sich verlassen: die Gummiparagraphen des neuen Gesetzes zur Erhöhung und Beschleunigung des Ausbaus von Windenergieanlagen an Land und den Klimabeschluß des Bundesverfassungsgerichts von 2021.