Hochdosierte Inkompetenz, oder: Regieren vor Lachen. In Anlehnung an den neuen Albumtitel Heinz Rudolf Kunzes, „Können vor Lachen“, und in Erinnerung an das – bei kritischen Fragen – unsäglich dümmlich-dreiste Grinsen von Kann-mich-nicht-erinnern-Kanzler Olaf Scholz kann ich die politischen Vorgänge nicht mehr anders reflektieren als in kurzen Versen und Zeilen. Nur dieser Humor verschafft einen Moment von Distanz, der meine Aggression und Ohnmacht wenigstens für einen Augenblick in einen Lustgewinn verwandelt, wie unlängst nach einem Opernbesuch mein Fazit zur Regieassistentin, die mir mit ihrem Lacher Tribut zollen mußte: „Politik als Nutte / Cosi fan tutte.“ Doch auch dieses Lachen bleibt im Halse stecken, wird doch mein Stammlokal, wo sich die Szene abspielte, aufgrund der im wörtlichsten Sinn „grünen“ Regierung zum Jahresende schließen müssen aufgrund der Kostensteigerung. Auch die im November 1883 gegründete Halberstädter Würstchen- und Konservenfabrik, die als erstes Unternehmen weltweit Brühwürste in Konservendosen angeboten hatte und daher als Erfinder der Dosenwurst gilt, hat jetzt – im 140. Jahr ihres Bestehens – Insolvenz angemeldet. Was der DDR-Sozialismus nicht geschafft hat, erledigt die Ampel. Arme Würstchen! Da kann die Bundesregierung noch so viele Hoffotografen und Kosmetiker mit unserem Steuergeld unterhalten, ich will die Visagen dieser Hochstapler-Bande – insbesondere die des Leerverkäufers Robert Habeck (O-Ton: „Wenn Deutschland eine Aktie wäre, ich würde sie kaufen.“) – nicht mehr sehen!
Auf behördliche Weisung darf jetzt auch anonym denunziert werden.
Was tun? Die Arbeiter und Intellektuellen wie zu Lenins Zeiten gibt es nicht mehr. Dafür den vom Verfassungsschutz geschaffenen, der politischen DDR-Justiz entliehenen „Phänomenbereich“ (vulgo: Tatvorwurf) der „Delegitimierung des Staates“, der dazu dient, Regierungskritiker zu verfolgen und einzuschüchtern, wie während des Corona-Maßnahmenstaates. Hinzu treten die vom Staat geschaffenen Denunziationsstellen für Kritiker vor allem der deutschen Asylpolitik. Anders als noch zu Zeiten des Ministeriums für Staatssicherheit darf jetzt auf behördliche Weisung auch anonym denunziert werden. Gingen nur zehn Prozent der etwa 75 Prozent Deutschen, die laut jüngsten Umfragen für die Abschaltung der Ampel sind, jetzt auf die Straße, wäre der Kaiser im Kanzleramt nackt – doch alle bleiben zu Hause.
Mein Freund in Hamburg hat keine Hoffnung, daß sich bald etwas ändert – „in einem Land, wo die Weihnachtsmärkte inzwischen besser gesichert sind als die Landesgrenzen“, so sein Fazit. Als ich dem Ergotherapeuten beim Hausbesuch von der klassischen Tragödie erzählen will, schießt es aus ihm hervor: „Wieso? Um heute eine Tragödie zu erleben, braucht man doch nur Deutscher sein.“ Das einzige, was jetzt noch fehle, sei eine Karikatur mit den Figuren Scholz, Habeck und Lindner als den drei Heiligen aus dem Morgenlande, die mit ihren Gaben vor das Christuskind treten, das daraufhin empört ablehnt: Das sei ja alles Diebesgut, „da würde der Heiland ja zum Hehler!“