© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 51/23 / 15. Dezember 2023

Zeitschriftenkritik: Cato
Auf dem linken Auge blind
Werner Olles

Angesichts der antisemitischen Demonstrationen von Anhängern der islamischen Terrororganisation Hamas und ihren linksextremistischen deutschen Kumpanen erinnert Chefredakteur Ingo Langner in seinem Editorial der aktuellen Cato-Ausgabe (Dezember 2023/Januar 2024) an den 7. Oktober 1751. Damals bewahrte die christliche Flotte der Heiligen Liga vor Lepanto am Golf von Patras in einer fünfstündigen Seeschlacht dank der „Macht des Rosenkranzgebetes“, wie es kirchenoffiziell seitdem heißt, das Abendland vor dem Ansturm der Türken. Bis heute wird im 1753 von Papst Gregor XIII. eingeführten römischen Meßbuch dieser Tag als Fest der allerseligsten Jungfrau gefeiert. Ähnlich epochal sieht Langner den 7. Oktober 2023, als in Israel 1.200 Zivilisten, darunter zahlreiche Kinder, von Hamas-Terroristen niedergemetzelt und 240 Geiseln entführt wurden. In Berlin und anderen deutschen Metropolen jubelten Israels importierte Todfeinde über das Pogrom auf „pro-palästinensischen Siegesfeiern“. Ein Weckruf und das „Waterloo einer Politik, die auf dem linken Auge blind ist“ (Langner).

Der Journalist und Schriftsteller Chaim Noll beschreibt in seinem Essay „Der Pakt mit dem Terror“ wie unter dem Deckmantel der „Entwicklungshilfe“ mit Milliarden deutschen Steuergeldern seit Jahrzehnten dubiose „Projekte“, Organisationen und NGOs im Nahen Osten finanziert werden. „Die delirierende deutsche Zahlungsfreudigkeit inkompetenter und ideologisch bornierter Politiker an palästinensische „Hilfswerke“ habe allein in den Jahren 2021/22 einen Umfang von 340 Millionen Euro erreicht, doch niemand könne nachprüfen, wohin die Gelder geleitet werden. Der hochkorrupten Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) unter ihrem „Präsidenten“ Abbas sei es trotz immenser Zahlungen Deutschlands und der EU nicht einmal ansatzweise gelungen, eine eigene Versorgung der Bevölkerung zu „entwickeln“. Dafür versorge Israel die Westbank und Gaza mit Treibstoff, Lebensmitteln, Wasser und Elektrizität. Die jährlichen Zahlungen Deutschlands stiegen seit 2005 um 2.600 Prozent, das Budget der NRWA, die die Gelder verteilt, habe 2023 1,6 Milliarden Dollar betragen. Doch sei das Täuschen der Geldgeber lange eingeübt und gehöre gewissermaßen zur Kultur.

Weitere Beiträge befassen sich mit der Frage „Deutschland, Frankreich – Wahre Freunde“ (Herbert Ploetz), der „Magie des Terrors“ (Norbert Bolz), den „Erben von Malcolm X“ (Carsten Peters“ und „Europas christianophobe Gesellschaft“ (Bettina Gruber). Eberhard Straub wendet sich Maria Callas anläßlich ihres 100. Geburtstages zu, und Thorsten Hinz rezensiert Jörn Bernigs Roman „Eschenhaus“ („Dystopischer Realismus“).

Kontakt: Cato Verlag, Fasanenstraße 4, 10623 Berlin. Das Einzelheft kostet 17 Euro, ein Jahresabo 90 Euro.

 www.cato-verlag.de