Bündnis 90 / Die Grünen Berlin
Der im Vorfeld erwartete Eklat trat ein: Beim Landesparteitag der Berliner Grünen ist die Kandidatin für den Landesvorsitz, Tanja Prinz, in drei Wahlgängen gescheitert. Vor einem vierten Wahlgang wurde der Parteitag unterbrochen. Die 44jährige erhielt lediglich zwischen 26 und 28 Prozent der Ja-Stimmen. In einem offenen Brief hatten die Vorstände von neun der zwölf Kreisverbände Prinz und ihre Unterstützer aus dem Lager der Realos scharf angegriffen. Die gescheiterte Kandidatin hatte den Parteitag schließlich unter Tränen verlassen. Die Berliner Grünen-Bundestagsabgeordnete Renate Künast nannte den Parteitag „ein Debakel“.
Konrad-Adenauer-Stiftung
Übereinstimmenden Medienberichten zufolge ist die frühere Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) aus der parteinahen Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) ausgetreten. Der Stiftungsvorsitzende Norbert Lammert hatte ihren Austritt jüngst bei der Mitgliederversammlung bekanntgegeben. Sie sei „aus dieser Rolle einfach rausgewachsen“, werden Stimmen aus Merkels Umfeld zitiert. In der CDU sorgte diese Distanzierung für Irritationen.
Boris Palmer
Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer (parteilos) strebt einen Sitz im Kreistag an. Mit einem Mandat dort könne er beispielsweise über die Höhe der Kreisumlage sowie Projektzuschüsse für seine Stadt mitbestimmen, so die Begründung. Palmer plant, bei der Kommunalwahl im kommenden Juni als Parteiloser auf der Liste der Freien Wähler zu kandidieren. Deren Fraktionschef im Kreistag, Thomas Hölsch, steht dem Vorhaben mit Blick auf die Prominenz Palmers positiv gegenüber.
Kurt Salterberg†
Er war der letzte Augenzeuge des Attentats Claus Graf von Stauffenbergs am 20. Juli 1944: Nun ist der damals als 21jähriger Wachsoldat im „Führerhauptquartier“ in Ostpreußen eingesetzte Kurt Salterberg wenige Wochen vor seinem 101. Geburtstag gestorben. Der gelernte Kaufmann und Buchhalter hatte später als Zeitzeuge an Schulen Vorträge gehalten und 2011 in der JUNGEN FREIHEIT seine Erlebnisse geschildert (JF 29/11). Vergangene Woche wurde Salterberg in seinem Heimatort Pracht im Westerwald, dessen Bürgermeister er 20 Jahre lang war, beigesetzt.