Am zweiten Advent warb das Bezirks-amt Berlin-Mitte via Twitter-Account für ein ganz eigenes Projekt in der notorisch klammen Hauptstadt. Ganz ohne einen Hinweis auf das Wort „Weihnacht“ wies man darauf hin, daß es am schönen Spreeufer ein „Queeres Winterwunderland“ gebe, das dem geneigten Besucher einen „gelungenen Adventsabend“ bescheren könne. Und so machte sich ein findiger Twitter-Nutzer namens Luisenstadt-Fotograf auf, um abzulichten, wofür Berlin genug Geld hat: Tinnef für „Queere“ und „Woke“. Neben allerlei bei Linken üblichen Graffiti finden sich in einer eher vermüllten Umgebung kleine Holzbuden, die tatsächlich kurz Vorweihnachtsstimmung aufkommen lassen. Kaufen kann man diverse Getränke oder Lutscher in Regenbogenfarben. Und wer möchte, darf selber basteln: Kerzen in Form von männlichen oder weiblichen Geschlechtsteilen sind als Anregung vorgefertigt. Kurz gefragt: Wo ist hier eigentlich das postulierte dritte Geschlecht? Zu allem Überdruß wird dem Betrachter schmerzlich bewußt, daß trotz offenen Ständen und freiem Eintritt nicht ein einziger „Kunde“ herumscharwenzelt. Der zentrale Platz an der Jannowitzbrücke ist dabei sicher nicht preiswert. Danke, Berlin!