EMA: Corona-Impfung verhindert keine Ansteckung
AMSTERDAM. Die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) hat in einem Brief an den niederländischen EU-Parlamentarier Marcel de Graaff bestätigt, daß die Covid-19-Impfstoffe nicht dazu zugelassen wurden, die Corona-Übertragung von einer Person auf eine andere zu verhindern. Der medizinische Zweck sei „ausschließlich der Schutz von geimpften Personen“, schrieb EMA-Direktorin Emer Cooke. Sie widersprach damit den Impfkampagnen der Bundesregierung, die argumentierten, man würde durch eine Impfung nicht nur sich selbst, sondern auch andere schützen. Auch für die Behauptung, die Vakzine würden die Virusübertragbarkeit reduzieren, lägen keine ausreichenden Daten vor. Wiederholter Kontakt mit Sars-CoV-2 erhöhe das Ansteckungsrisiko selbst bei Geimpften, so die irische Pharmazeutin Cooke, die bis 2020 für die Weltgesundheitsorganisation (WHO) tätig war. „Man kann davon ausgehen, daß die Anzahl der verabreichten Impfdosen um ein Vielfaches niedriger gewesen wäre, hätten die Betroffenen ausschließlich nach individueller Nutzen-Risiken-Abwägung entschieden“, erklärte der AfD-Abgeordnete Joachim Kuhs, der mit de Graaff und weiteren sechs Parlamentariern eine Anfrage zu den mRNA-Impfstoffen Comirnaty (Pfizer/Biontech) und Spikevax (Moderna) gestellt hatte. (fis)
Schlechtere Versorgungslage bei schwerkranken Kindern
HAMBURG. Die Versorgungslage schwerkranker Kinder in Deutschland verschlechtere sich weiterhin spürbar, warnte die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi) auf ihrem 23. Kongreß in Hamburg. „Unser Hauptproblem ist der Pflegepersonalmangel“, so Divi-Sprecherin Ellen Heimberg. Im vergangenen Winter habe das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) für volle Kinderkliniken und in der Konsequenz zu Absagen geplanter Operationen gesorgt. Um die Patienten mit immer weniger Personal versorgen zu können, müsse über flexiblere Arbeitszeitmodelle und eine bessere Bezahlung nachgedacht werden, verlangte der designierte Divi-Präsident Florian Hoffmann. Die vom Bund finanzierten 300 Millionen Euro zusätzlich für die Kinderkliniken 2023 und 2024 seien „ein Tropfen auf dem heißen Stein“. Nötig seien auch Impfkampagnen gegen RSV. (fis)
Rumänien: Insektenverbot in traditionellen Produkten
BUKAREST. Das rumänische Parlament hat vorige Woche ein weitgehendes Verbot des Zusatzes von Insektenmehl in Lebensmitteln beschlossen. Diese dürften nicht bei der Herstellung von Produkten eingesetzt werden, die in den nationalen Registern für traditionelle Produkte und Rezepte aufgeführt seien. Dazu zählen etwa Rindswürste, Sülze oder Kartoffelbrot. Zudem müssen Hersteller alle Lebensmittel, die Insekten enthalten, kennzeichnen. Einzelhändler müssen diese getrennt von anderen Produkten anbieten. „Wir schützen so traditionelle rumänische Produkte“, erklärte der sozialdemokratische Premier Ion-Marcel Ciolacu. In der EU sind bislang der Getreideschimmelkäfer, Heimchen, Mehlwürmer und Wanderheuschrecken in Lebensmitteln zugelassen. (fis)
Erkenntnis
„Wir geben ungeheuer viel Geld für unnötige Sachen aus. Hier bei uns, in der Nähe von Ostelsheim, werden derzeit 18,5 Millionen Euro für einen Fledermausschutztunnel ausgegeben, während in Afrika Menschen verhungern. Das kann man so machen, aber dann darf man sich nicht hinstellen und behaupten, man würde moralisch handeln.“
Ryyan Alshebl, gebürtiger Syrer und grüner Bürgermeister der würtembergischen Schwarzwaldgemeinde Ostelsheim