100 Milliarden Dollar für Klimaschutz im Ausland
DUBAI. Zum Auftakt der 28. Weltklimakonferenz (COP28) haben Deutschland und das Gastgeberland Vereinigte Arabische Emirate jeweils 100 Millionen Dollar für den neuen „Loss and Damage Fund“ zugesagt. Das kündigten Entwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) und COP28-Präsident Sultan Ahmed al-Dschaber an. Auch Großbritannien, die USA, Japan und Saudi-Arabien machten Zusagen. Der sogenannte Klimafolgenfonds wurde voriges Jahr auf der COP27 in Ägypten beschlossen. Er soll arme Länder unterstützen, die unter Unwettern oder langen Dürren leiden. Dies sei eine „bahnbrechende Entscheidung für die Verwundbarsten“, so Schulze. Bundeskanzler Olaf Scholz erklärte bei seiner COP28-Rede, daß Deutschland sein Ziel, mindestens sechs Milliarden Euro pro Jahr für die internationale Klimafinanzierung bereitzustellen, schon 2022 übertroffen habe. Er sei auch zuversichtlich, daß das Ziel der Bereitstellung von 100 Milliarden Dollar jährlich an öffentlichem und privatem Kapital für den internationalen Klimaschutz gemeinsam mit anderen Industriestaaten ebenfalls erreicht werde. (fis)
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Mehr Großinsolvenzen und Pleiten im Mittelstand
NEUSS. Die Wirtschaftsauskunft Creditreform hat prognostiziert, daß in Deutschland bis Jahresende über 18.000 Unternehmen Insolvenz anmelden müssen. Das seien 23 Prozent mehr als im Vorjahr (14.660 Fälle). „Immer mehr Firmen brechen unter den Dauerbelastungen der hohen Energiepreise und der Zinswende zusammen“, erklärte Patrik-Ludwig Hantzsch, Leiter der Creditreform Wirtschaftsforschung. Die Zahl der Insolvenzen werde daher auch in den kommenden Monaten deutlich ansteigen. „Im Vergleich zu 2019 haben sich die Rahmenbedingungen für die Unternehmen signifikant verschlechtert, und der wirtschaftspolitische Schlingerkurs verunsichert zusätzlich.“ Damals hatte es 18.830 Insolvenzen gegeben. 2023 sei aber auch auch die Zahl an Insolvenzen von mittleren und großen Unternehmen stark gestiegen. Bei Großunternehmen mit mehr als 250 Mitarbeitern lagen die Fallzahlen um 50 Prozent über dem Vorjahreswert. Bei Firmen mittlerer Größe mit 51 bis 250 Beschäftigten waren es sogar 76 Prozent. Schätzungsweise 205.000 Arbeitsplätze sind daher bedroht bzw. weggefallen (2022: 175.000), so Hantzsch. (fis)
Zahl der Woche
5,5 Millionen Einwohner in Deutschland konnten im vorigen Winter laut eigenen Angaben ihre Wohnung nicht ausreichend heizen. Das waren 6,6 Prozent der Bevölkerung – doppelt soviel wie 2021. Am größten war die Heizarmut in Bulgarien (22,5 Prozent), Zypern (19,2) und Griechenland (18,7). Frankreich lag mit 10,7 Prozent über dem EU-Durchschnitt (9,3 Prozent), Polen darunter (4,9). Am niedrigsten war der Anteil in Finnland (1,4), Luxemburg (2,1) und Slowenien (2,6). Quelle: Eurostat