© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 50/23 / 08. Dezember 2023

Meldungen

Pisa-Studie: Deutsche Schüler sacken wieder ab 

Berlin. Die Leistungen der Schüler in Deutschland haben sich deutlich verschlechtert. Vor allem in Mathematik, im Lesen und in den Naturwissenschaften ging das Niveau im Vergleich zu 2018 deutlich nach unten, wie aus den Ergebnissen der neuen Pisa-Studie hervorgeht, die am Dienstag dieser Woche in Berlin vorgestellt wurde. Demnach beläuft sich der Anteil der besonders leistungsschwachen Jugendlichen im Fach Mathematik auf rund 30 Prozent, im Lesen auf rund 26 Prozent und in den Naturwissenschaften auf rund 23 Prozent. Im Rechnen und Lesen erreichen die Schüler hierzulande lediglich das Durchschnittsniveau der Staaten in der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD). Die von der OECD koordinierte Pisa-Studie gilt als wichtigster Schulvergleichstest und bemißt die Kompetenzen von 15jährigen Jugendlichen in wesentlichen Fächern. In Mathe liegen Singapur, Japan und Korea an der Spitze, beim Lesen schneiden die europäischen Länder Irland und Estland mit am besten ab. Als Grund für die überdurchschnittlichen Leistungseinbußen in Deutschland nennen die Autoren unter anderem die Schulschließungen während der Corona-Pandemie. (pf)





Umwelthilfe erfolgreich gegen Bundesregierung 

BERLIN. Das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg hat die Bundesregierung verurteilt, ein Sofortprogramm vorzulegen, um den CO2-Ausstoß zu senken. Es gab damit einer Klage der „Deutschen Umwelthilfe“ und des BUND statt. Das von der Bundesregierung vorgelegte Klimaschutzprogramm 2023 reicht nach Ansicht der Richter nicht aus. Ein Sofortprogramm müsse „kurzfristig wirksame Maßnahmen enthalten, die die Einhaltung der im Klimaschutzgesetz ausgewiesenen Jahresemissionsmengen für die folgenden Jahre im jeweiligen Sektor sicherstellen“, teilte das Gericht mit. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Die „Deutsche Umwelthilfe“ zeigte sich hochzufrieden mit dem Richterspruch. „Dieses Urteil ist der richterliche Doppel-Wumms für den Klimaschutz und eine schallende Ohrfeige für die Bundesregierung wegen ihrer katastrophalen Klimapolitik“, sagte der Bundesgeschäftsführer des Vereins, Jürgen Resch. Er verlangte ein sofortiges Tempolimit von 100 Kilometern pro Stunde auf Autobahnen und 30 pro Stunde in den Ortschaften. (ho)





Über tausend Beamte der Bundespolizei verletzt 

Berlin. Insgesamt 1.356 Beamte der Bundespolizei sind zwischen Januar 2022 und September 2023 bei der Abwehr eines Angriffs verletzt worden. Im selben Zeitraum wurden 577 Personen, die Bundespolizisten angegriffen haben, verletzt, teilte die Bundesregierung auf eine Anfrage der (ehemaligen) Linksfraktion mit. Zudem haben gemäß der Polizeilichen Eingangsstatistik im Zeitraum von Januar 2022 bis September 2023 Beamte der Bundespolizei in 198 Fällen die Schußwaffe eingesetzt. Dabei kamen keine Personen infolge eines polizeilichen Schußwaffengebrauchs zu Tode. In den beiden Bundespolizeidirektionen, in denen die Beamten mit sogenannten Distanzelektroimpulsgeräten ausgestattet sind, wurden diese „Taser“ von November 2020 bis Oktober 2023 zweimal angewandt und 17mal angedroht (Berlin) bzw. in Koblenz siebenmal ausgelöst und 70mal angedroht. (pf)