Kontinuität in der Krise: Die Wähler, die politisch in der Mitte und rechts davon verortet werden, verteilen ihre Sympathiewerte auf die abgefragten Politiker fast genauso wie im Vormonat. So bleiben die Plätze eins bis acht unverändert: An der Spitze steht weiterhin CSU-Chef Markus Söder, gefolgt vom CDU-Vorsitzenden Friedrich Merz. Platz 3 hält Alice Weidel (AfD), knapp dahinter folgt Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident (und Merz-Rivale) Hendrik Wüst auf Platz vier. Hubert Aiwanger, Chef der Freien Wähler, bleibt auf Platz fünf, Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer auf Platz sechs.
Halten konnte sich auf Platz sieben Sahra Wagenknecht, die im Mitte-Rechts-Milieu weiter knapp vor CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann liegt. Etwas Bewegung ist dagegen auf den vier hinteren Rängen zu beobachten: FDP-Urgestein Wolfgang Kubicki, Kreuzfahrt-Passagier und koalitionsinterner Kritiker der Ampel-Partner, verbessert sich um zwei Plätze vom elften auf den neunten Rang. Eins nach unten geht es hingegen für den AfD-Co-Vorsitzenden Tino Chrupalla (von Platz neun auf zehn). Auch der FDP-Vorsitzende und Finanzminister Christian Lindner verschlechtert sich nach Karlsruhe-Klatsche und Haushaltsstreit von Platz zehn auf elf. Unverändert Schlußlicht: Björn Höcke (Platz 12).
Nach wie vor sind bei den Wählern fast aller Bundestagsparteien die drei AfD-Politiker im Feld die unbeliebtesten. Ausnahme natürlich: die Wähler der AfD. Bei ihnen führt mit großem Abstand Alice Weidel (75,1Punkte) vor Chrupalla (57,4). Erstaunlich: Auf Platz 3 bei den Anhängern der AfD landet Sahra Wagenknecht (53 Punkte) mit Abstand vor Höcke (48,9).
In der aktuellen Sonntagsfrage von Insa bleiben die Werte für die meisten Parteien im Bundestag im Vergleich zur Vorwoche unverändert: CDU/CSU wären mit 30 Prozent stärkste Kraft, gefolgt von der AfD (22 Prozent), SPD (16 Prozent) und FDP (6 Prozent) bleiben derweil unverändert zur Vorwoche bei ihren Prozentpunkten stehen. Auch die AfD bleibt unverändert.
Die Grünen bekamen einen Prozentpunkt mehr und stehen nun bei 13 Prozent. Die Linkspartei, die seit dieser Woche keine Fraktion im Bundestag mehr stellt, käme lediglich auf 3 Prozent. Unterdessen könnte das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW), das sich Medienberichten zufolge auf einem Parteitag am 27. Januar offiziell als Partei gründen will, auf Landesebene im Osten reüssieren. Einer Insa-Umfrage zufolge käme die Partei in Brandenburg derzeit aus dem Stand auf 11 Prozent. Im Gegegenzug würde die Linkspartei auf 6 Prozent abrutschen. Stärkste Kraft in der Umfrage dort wiederum ist die AfD, für die aktuell 27 Prozent der Brandenburger Wähler stimmen würden.