Xi Jinping: Archäologie für kulturelles Selbstbewußtsein
HEIDELBERG. Der chinesische Staats- und Parteichef Xi Jinping verlangt von den Archäologen der Volksrepublik substantielle Beiträge zur „nationalen Verjüngung“. Sie sollen ihre Ressourcen bündeln, um „die Millionen Jahre andauernde Menschheitsgeschichte“ Chinas, sowie „seine zehntausendjährige Kulturgeschichte und seine mehr als 5.000 Jahre alte Zivilisationsgeschichte“ zu erforschen. Dies würde dazu beitragen, das „kulturelle Selbstbewußtsein“ der Bevölkerung des Reiches der Mitte zu stärken, damit diese verstehe, wie wichtig es sei, „auf dem Pfad zu einem Sozialismus chinesischer Prägung zu bleiben“ (Online-Ausgabe von Spektrum der Wissenschaft vom 12. November 2023). Im Zuge der von Xi geforderten Entwicklung „einer Archäologie mit chinesischen Merkmalen, chinesischem Stil und chinesischem Ethos“ wurden schon rund 8.800 Grabungen durchgeführt. Die Präsentation der hierbei gemachten Funde erfolgt in nunmehr 6.565 Museen, wobei es allein im Jahre 2022 zu 382 Neueröffnungen kam. Außerdem suchen chinesische Archäologen jetzt auch im Ausland nach Belegen für die „glorreichen Leistungen“ der chinesischen Zivilisation und deren „Sonderstellung“ – so beispielsweise in Kenia und Sri Lanka. (ts)
Spektakuläre Münzfunde auf Sardinien und in Japan
ROM/TOKIO. Anfang November kam es im Meer vor Arzachena an der Nordostküste Sardiniens sowie auf dem Gelände einer Baustelle in Maebashi in der zentraljapanischen Präfektur Gunma zu zwei spektakulären Münzfunden. Im ersteren Fall entdeckte ein Sporttaucher in den Überresten eines Schiffswracks rund 50.000 sehr gut erhaltene antike Geldstücke aus Bronze. Sofortige numismatische Untersuchungen ergaben, daß die Herstellung dieser sogenannten Folles in vielen unterschiedlichen Prägestätten des Imperium Romanum erfolgte – und zwar im Zeitraum von 324 bis 340 n. Chr. (Pressemitteilung des italienischen Ministero della Cultura vom 14. November 2023). Im zweiteren Fall wurden die Münzen bei der Untersuchung des Baugrundes für ein Fabrikgebäude ausgegraben. Wie die Archäologen feststellten, hatte man die gelochten Zahlungsmittel während der Kamakura-Zeit um 1265 in Gruppen zu je 100 Stück zusammengeschnürt. Also enthalten die im Boden deponierten 1.060 Bündel insgesamt 106.000 Münzen (Online-Ausgabe der Tageszeitung Asahi Shimbun vom 4. November 2023). Das älteste Geldstück in diesem Hort, welches die chinesischen Schriftzeichen „Ban“ und „Liang“ trägt, stammt aus dem Jahre 175 v. Chr. (ts)
Erste Sätze
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Leo Trotzki: Über den Terror, Wien 1911
Historisches Kalenderblatt
1. Dezember 1453: Kaiser Friedrich III. erklärt den von Hansestädten und Landständen 1440 gegründeten Preußischen Bund für rechtswidrig. Seine Entscheidung zugunsten des Deutschen Ordens führt zwei Monate später zum Ausbruch des Dreizehnjährigen Krieges.