© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 49/23 / 01. Dezember 2023

Meldungen

Kündigungen: „Tagesspiegel“ stellt Gender-Sprache ab

BERLIN. Die Berliner Tageszeitung Tagesspiegel kehrt zur herkömmlichen deutschen Sprache zurück. Ab sofort schafft die Redaktion in der gedruckten Ausgabe das Gendern ab. Bisher hieß es dort zuweilen „Aktivist*innen“, wenn es zum Beispiel um die Klima-Extremisten der „Letzten Generation“ ging. Damit ist nun Schluß. Das Blatt, das wie die Zeit im Holtzbrinck-Verlag erscheint, sah sich zum Kurswechsel gezwungen – allerdings nur in der Printausgabe, wie die Bild-Zeitung berichtet. Online soll es beim Gendern bleiben. Demnach informierte die Zeitung am Montagmorgen ihre Mitarbeiter in einem Rundschreiben über die Entscheidung. Denn die Gender-Sprache sei einer der Hauptgründe für Beschwerden und Kündigungen der Zeitungsabos. Seit zwei Jahren dürfen Mitarbeiter beim Tagesspiegel die Substantive schreiben, wie sie wollen. Damals hieß es: „Viele Menschen fühlen sich heute durch das generische Maskulinum nicht mehr gemeint.“ Wer wollte, konnte nun Sternchen und Doppelpunkt nutzen. Doch das brachte das traditionell linksliberale Leserpublikum der Zeitung auf die Barrikaden. Als weiteren Grund führt die Redaktion an, unter der Gender-Sprache leide auch die Verständlichkeit. Der Tagesspiegel hat aktuell 87.500 Abonnenten. (fh) 





NDR-Sendung: 23.000 Euro pro Stunde für Miosga

HAMBURG. Mit 8,57 Milliarden Euro Einnahmen im Jahr 2022 allein aus Gebühren ist der deutsche öffentlich-rechtliche Rundfunk der teuerste der Welt. Trotz angeblicher Sparmaßnahmen fordern ARD, ZDF und Deutschlandradio ständig mehr Geld. Transparenz über ihre Ausgaben verweigern sie aber genauso regelmäßig. Jetzt enthüllte der Business Insider, daß die neue ARD-Talkshow der früheren „Tagesthemen“-Moderatorin Caren Miosga den NDR jährlich 5,8 Millionen Euro Gebührengelder kostet. Intern wertet der Sender dies als Erfolg, denn Miosga habe sogar noch eine Million Euro mehr verlangt. Bei der Summe blieben zunächst 570.000 Euro pro Jahr für die 54jährige als Honorar übrig. Da sie die Sendung aber selbst produziert, addiert sich der Gesamtbetrag auf rund 700.000 Euro. Das ergibt etwa 23.000 Euro pro Sendestunde. Denn so lange dauert eine von Miosga moderierte Gesprächsrunde. Sie soll ab Januar 30 Mal im Jahr auf Sendung gehen. Ihre letzte „Tagesthemen“-Ausgabe moderierte die gebürtige Niedersächsin am 5. Oktober. Das reine Moderatoren-Honorar liege, so der Business Insider, bei 19.000 Euro. Damit bekommt sie mehr als Louis Klamroth von „Hart aber fair“ (17.000 Euro) und weniger als Sandra Maischberger (22.000 Euro). Einer der Spitzenverdiener unter den Polit-Moderatoren im öffentlich-rechtlichen Rundfunk bleibt ZDF-Agitator Jan Böhmermann, der vom Beitragszahler jährlich 651.000 Euro erhält. Bis 2025 soll seine Gage auf 713.000 Euro pro Jahr steigen. (fh)





Aufgelesen

„Wir haben noch einen Einfluß darauf, was passiert, aber der nimmt von Woche zu Woche ab.“

Talk-Moderatorin Anne Will gegenüber der „Süddeutschen Zeitung“