Stromrationierung bei Netzüberlastung möglich
BONN. Das Abschalten von Atom- und Kohlekraftwerken sowie die volatile Stromerzeugung von Solar- und Windkraftanlagen sorgen nun nicht nur bei Großverbrauchern, sondern auch in Privathaushalten für zunehmende Versorgungsprobleme. Ab Januar erlaubt ein neuer Beschluß der Bundesnetzagentur (BNetzA), die Stromzufuhr für neue Wärmepumpen, Ladestationen für E-Autos und Stromspeicher auf eine Leistung von 4,2 Kilowattstunden (kWh) zu reduzieren, wenn das Netz überlastet ist oder eine Überlastung droht. Grundlage der Stromrationierung ist Paragraph 14a des novellierten Energiewirtschaftsgesetzes (EnWG), das die Integration von steuerbaren Verbrauchseinrichtungen und steuerbaren Netzanschlüssen regelt. Der reguläre Haushaltsstrom sei davon allerdings nicht betroffen. Auch Nachtspeicherheizungen sollen dauerhaft nicht unter die neuen Regelungen fallen. „Wir wollen, daß jeder angeschlossen wird und gleichzeitig alle ein sicheres Netz haben“, erklärte BNetzA-Präsident Klaus Müller. „Wir rechnen damit, daß Eingriffe des Netzbetreibers die zwingende Ausnahme bleiben“, so der frühere grüne Umweltminister von Schleswig-Holstein. „Verbraucher werden Eingriffe meist kaum bemerken, da ein Basisbezug an Strom gesichert wird. Wenn Engpässe auftreten, muß das Netz ausgebaut werden. Darauf werden wir achten.“ (fis)
Bundesregierung plant mit 15 Millionen Elektroautos
BERLIN. Der Autogipfel im Kanzleramt, bei dem am Montag Olaf Scholz, mehrere Bundesminister, Manager von Herstellern, Zulieferern und der Energiebranche sowie Gewerkschaftler zusammenkamen, ist ohne konkretes Ergebnis beendet worden. Die Bundesregierung bekräftigte dabei aber, trotz des Haushaltsnotstandes weiterhin an ihrem Ziel festzuhalten, bis 2030 15 Millionen Elektroautos auf deutsche Straßen zu bringen. Der Verband der Automobilindustrie (VDA) unterstützt dieses Ziel „als die zentrale Technologie auf dem Weg zur klimaneutralen Mobilität“, fordert aber noch bessere Rahmenbedingungen. Engässe seien ganz wesentlich „die Ladeinfrastruktur, deren Ausbau weiter intensiviert werden muß, und die Nutzungskosten, hier vor allem der Strompreis“, erklärte VDA-Präsidentin Hildegard Müller. Branchen-Experten halten lediglich von sieben bis und zehn Millionen E-Zulassungen ab 2030 für realistisch. (fis)
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Zahl der Woche
46,04 Millionen Personen waren im dritten Quartal in Deutschland erwerbstätig. Das ist der historische Höchststand seit der deutschen Wiedervereinigung. Das waren 337.000 Beschäftigte (+0,7 Prozent) mehr als im dritten Quartal 2022. Den stärksten Beschäftigungszuwachs verzeichnete der Dienstleistungsbereich (+299.000 Beschäftigte; +0,9 Prozent). Im Jahr 2003 wurden insgesamt nur 39,1 Millionen Beschäftigte gezählt. Quelle: Statistisches Bundesamt