© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 49/23 / 01. Dezember 2023

Wiedergutmachung für Sklaverei
Besser nicht zahlen wollen
Albrecht Rothacher

Europas politische Klasse soll mit historisch höchst abstrusen Demutsbezeugungen von den Regierungen der Karibik und Afrikas zur Kasse gebeten werden, für ein Unrecht, an dem nur wenige Seefahrernationen von Portugal bis England im Verband mit arabischen und afrikanischen Sklavenhändlern vor gut 300 Jahren profitiert hatten.

Nur war die Sklaverei für alle Europäer spätestens beim Wiener Kongreß 1815 verboten worden, lange bevor Deutschland eine eigene Hochseeflotte baute und ab 1884 kurzzeitig Kolonien erwarb. Die USA (1863) und Brasilien (1888) ließen sich auf ihren Baumwoll- und Zuckerrohrplantagen mehr Zeit.

Dabei ist die Sklaverei sogar heute noch mit dem koranischen Glauben vereinbar und wird in der arabischen Welt von der Golfküste und dem Sudan bis Mauretanien diskret weiter praktiziert. Zuletzt am brutalsten vom Islamischen Staat mit Zwangskonkubinen.

Interessant, daß nur die rückgratlosen masochistischen Europäer zahlen sollen, und dies an Länder, deren Vorväter ebenfalls Gewinne erzielten. Ganz offensichtlich soll der von linken Meinungsmachern weichgekochte homo europaeus als Trottel der Weltgeschichte moralisch erpreßt und geplündert werden. Schön dumm, wenn er es geschehen läßt. 

Zu den nervigsten Zeitgenossen zählen Selbstbezichtiger wie Ex-Bundesaußenminister Joschka Fischer (Grüne). Er entschuldigte sich 2001 bei einer Rassismuskonferenz in Dubai für deutsche Sklavereiverbrechen. Baerbock hält sich der aktuellen Konferenz fern.