Neophyten sind eingeschleppte Pflanzen. Diese gebietsfremden Arten bedrohen nicht nur Feld und Flur, sondern auch Gewässer: von A wie Alligatorkraut bis W wie Wasserpest. Für alle gilt laut EU-Verordnung ein Eindämmungsgebot, für manche, wie die Haarnixe aus Amerika gilt sogar eine Früherkennungspflicht. Viele der invasiven Exoten stammen aus Aquarien oder Gartenteichen. Werden Zierpflanzen gedankenlos entsorgt, nimmt die Verbreitung ihren Lauf. So hat sich die Wasserschraube (Vallisneria spiralis) aus der Erft bei Köln bis in den Niederrhein bei Neuss ausgedehnt. Viele Arten besitzen sehr potente Verbreitungsmechanismen und hohe Wachstumsraten. Sie sind oft ganzjährig grün und dadurch gegenüber heimischen Gewächsen im Vorteil. Und: Dichte Besätze schwimmender Neophyten sorgen für eine Beschattung vorhandener Pflanzen und verhindern deren Photosynthese. Das beeinträchtigt auch den Sauerstoffgehalt des Gewässers.
Die Neophyten müssen im Frühstadium erkannt werden, sonst ist ihre Ausrottung praktisch unmöglich.
In den meisten Fällen wird die Neophyten-Ausbreitung nicht im Frühstadium entdeckt, sondern erst, wenn die Bestandsgröße eine schnelle Entfernung nicht mehr erlaubt. Beim Ausbaggern oder der Ausspülung durch Wasserstrahlen werden leider auch heimische Arten vernichtet. Selektive Bekämpfungsmethoden gibt es bisher nicht. Durch Mäh-Boote wird immerhin der größte Teil der Biomasse entfernt. Allerdings müssen die beim Jäten oder Mähen entstehenden Pflanzenteile manuell eingesammelt werden. Sonst wird wie bei der Wiesenmahd der vorherige Wachstumsstand nach einigen Wochen erneut erreicht. Daher soll es nun in NRW ein flächendeckendes Monitoring geben. Das verspricht das Düsseldorfer Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz. Auf speziellen Karten sollen auch Bestände im Frühstadium erfaßt werden und eine engmaschige Nachkontrolle der Ausrottung erfolgen. Das ist allerdings mit erheblichen Kosten verbunden.