© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 48/23 / 24. November 2023

Meldungen

Antichristliche Haßverbrechen 

WIEN. Die Zahl der antichristlichen Haßverbrechen in Europa hat deutlich zugenommen. Das geht aus dem Jahresbericht 2022/23 der in Wien ansässigen „Beobachtungsstelle für Intoleranz und Diskriminierung gegen Christen in Europa“ (OIDAC) hervor. Sie dokumentierte im vergangenen Jahr 748 Fälle in 30 Staaten. Das waren 44 Prozent mehr als 2021. Zu den antichristlichen Attacken gehörten laut OIDAC unter anderem Brandanschläge, Entweihungen, Beleidigungen und körperliche Angriffe. Dem Bericht zufolge ist insbesondere die Zahl der Brandanschläge gestiegen: von 60 im Jahr 2021 auf 105 im vergangenen Jahr. Das entspricht einem Zuwachs von 75 Prozent. Laut der Beobachtungsstelle sind Christen damit nach Juden die am häufigsten angegriffene Religionsgruppe. Die Geschäftsführerin von OIDAC Europa, Anja Hoffmann, begründete die Zunahme antichristlicher Haßverbrechen – insbesondere Vandalismus – damit, daß die extremistische Motivation und die Akzeptanz der gezielten Bekämpfung von Kirchen zugenommen hätten. Besorgt über die steigenden Fallzahlen äußerte sich auch die Beauftragte für die Bekämpfung von Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Diskriminierung bei der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE), die Theologieprofessorin Regina Polak: „Es ist dringend notwendig, sowohl das staatliche als auch das gesellschaftliche Bewußtsein für dieses Problem zu schärfen und politische Maßnahmen zu ergreifen, um es entschlossen anzugehen und zu bekämpfen.“ Die OSZE ermittelte im vergangenen Jahr 792 antichristliche Haßverbrechen in 34 europäischen Ländern. In dem OIDAC-Bericht geht es auch um Formen der Diskriminierung von Christen. So sei es insbesondere in Großbritannien zu rechtlichen Einschränkungen der Religions- und Versammlungsfreiheit durch sogenannte „Pufferzonen“-Gesetze gekommen. Diese kriminalisierten Gebete und religiöse Kundgebungen rund um Abtreibungskliniken. (idea)

 www.intoleranceagainstchristians.eu





Grönland-Ausstellung im Neanderthal-Museum 

METTMANN. Unter dem Titel „Eis.Zeit.Reise Grönland“ widmet sich das Neander-thal-Museum bei Mettmann in Nordrhein-Westfalen seit voriger Woche der Geschichte und Archäologie der am Polarkreis gelegenen größten Insel der Welt. Ausgangspunkt der Sonderausstellung ist die Graphic Novel „Qanga“, was in der Inuitsprache Inuktitut „Damals“ bedeutet. Der Comic-Zeichner und Grafik-Designer Konrad Nuka Godt-fredsen (53) entführt uns darin in die Vergangenheit seiner Heimat und zu den Wurzeln der grönländischen Kultur und Historie. Die Erzählung beginnt mit der Besiedlung Grönlands vor etwa 4.500 Jahren und reicht bis zur Kolonisierung durch Dänemark im 18. Jahrhundert. Heute hat das autonome Grönland etwa 56.000 Einwohner. Die Ausstellung kombiniert Aquarellzeichnungen von Godtfredsen mit ausgewählten archäologischen Funden aus Grönland. Begleitend angeboten werden Workshops zum Comic-Zeichnen, Fotografieren und Fertigen von Eisskulpturen. Die ein Jahr laufende Ausstellung ist täglich außer montags von 10 bis 18 Uhr zu sehen. Der Eintritt kostet 13 Euro, für Kinder ab 7 Euro. (tha)

 www.neanderthal.de

 www.andalaworld.com